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John Carpenters Vampire

8
Western-Horror

Auch wenn John Carpenters Vampire nicht an seine Meisterwerke heranreicht, so hat er zumindest einen brutalen, trashigen Charme, der sehr viel Spaß macht.

Jack Crow (James Woods), Anthony Montoya (Daniel Baldwin) und ihr Team jagen gemeinsam mit der Kirche Vampire. Jagen, aufspüren und töten, das ist ihr Job. Als sie bei einem Auftrag jedoch dem mächtigen Vampirfürsten Jan Valek (Thomas Ian Griffith) in die Quere kommen, dreht der den Spieß um. Er attackiert die Vampirjäger an und nur Jack und Montoya entkommen seinem brutalen Angriff. Auf ihrer Flucht greifen sie die junge Katrina (Sheryl Lee) auf, die von dem Vampir gebissen wurde und dabei ist, sich ebenfalls in einen Blutsauger zu verwandeln. Sie ist Jack und Montoyas beste Chance um den mächtigen Vampir zu finden, denn seit dem Biss besteht eine geistige Verbindung zwischen den beiden. Ein blutiger Kampf zwischen Vampir und Vampirjäger entsteht.

 

Vampire ist der letzte wirklich gute Film von John Carpenter, wenngleich er nicht an seine Meisterwerke wie Halloween, Die Klapperschlange, Das Ding aus einer anderen Welt, Sie leben! oder Die Mächte des Wahnsinns (sein letztes richtiges Meisterwerk) heranreicht. Carpenter mischt hier bunt die Genres Horror, Action, Fantasy und Western durcheinander und spart auch wahrlich nicht mit Blut und Brutalität. Die für ihn typischen gesellschaftskritischen Seitenhiebe – in diesem Fall vor allem in Richtung Kirche und Religion – findet man auch in Vampire, wenngleich er in keiner Weise subtil dabei vorgeht. Man kann zwar einwerfen, dass Subtilität nie Carpenters große Stärke war, doch man merkt einen gravierenden Unterschied zwischen der Sozialkritik von Sie leben! und den direkt geäußerten Meldungen in Vampire.

James Woods gibt als ultrabrutaler, ultracooler Vampirjäger sein Bestes, auch wenn er kein Kurt Russell ist, so ist er doch ein zu guter Schauspieler um diese Rolle nicht auch zu meistern. Abseits von ihm tut sich schauspielerisch aber relativ wenig. Sheryl Lee ist optisches Beiwerk, Thomas Ian Griffith auf animalische Laute reduziert und Daniel Baldwin wirkt die meiste Zeit, man muss es sagen, zugedröhnt. Trotz seiner Schwächen war Vampire der einzige finanziell erfolgreiche Film von John Carpenter in den 90er Jahren. Auf seine trashige, brutale Art und mit dieser herrlichen Mischung aus Western, Horror und Fantasy macht Vampire einfach enorm viel Spaß. Meisterwerk ist es keines, aber es ist verdammt unterhaltsam dabei zuzuschauen, wie James Woods Vampiren in den Arsch tritt.

Regie: John Carpenter, Drehbuch: Don Jakoby, basierend auf dem Roman von John Steakley, Darsteller: James Woods, Daniel Baldwin, Sheryl Lee, Thomas Ian Griffith, Maximilian Schell, Filmlänge: 97 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 28.11.2019