Abigail (c) 2024 Universal Studios(7)

Abigail

8
Horror

Abigail ist ein Film, der überraschend gut unterhält – und das obwohl das Plakat als auch der Trailer den Haupttwist der Story bereits vorwegnehmen.

Überraschung ist daher auch eine gute Einleitung, denn hiermit sei gewarnt: Dies ist keine spoilerfreie Kritik. Allerdings wird hier auch nicht mehr verraten, als es der Trailer ohnehin schon tut. Dennoch, wer gerne blind in Filme geht, darf ab hier diese Kritik skippen und soll einfach wissen – der Trip lohnt sich!

In Abigail wird eine zufällige Gruppe von Kriminellen engagiert, um ein Mädchen aus reichem Elternhaus (die titelstiftende Abigail) zu entführen. Die Entführung gelingt und die Bande liefert das Mädchen am vereinbarten Ort, einem feudalen Anwesen, ab. Hier sollen sie nun 24 Stunden verharren, bis ihr Auftraggeber mit der Kohle erscheint. Das Problem an der Sache: Das Mädchen ist kein normales Mädchen und das Haus ist komplett abgeriegelt. Das Mädchen ist nicht mit den Gangstern hier drinnen eingesperrt – sondern die Gangster mit dem Mädchen.

 

Abigail ist der neueste Horror-Streich der beiden Regisseure Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett. Die zwei zeichneten sich bereits u.a. für die beiden letzten Scream-Filme verantwortlich und nehmen aus denen auch gleich die Hauptdarstellerin Melissa Barrera mit, die in Abigail ein toughes Final Girl abgibt. Tatkräftig unterstützt wird sie im Cast von den ewig unter Radar agierenden Charakter-Darstellern Dan Stevens und Kevin Durand, sowie den Newcomerinnen Kathryn Newton und Alisha Weir.

Die Regisseure inszenieren ihren Kammerspielartigen Horrorfilm mit einer Menge Hochspannung und brutaler Action. Abigail gliedert sich nach dem Vorbild From Dusk Till Dawn in eine „realistische“ erste und eine „übernatürliche“ zweite Hälfte. Die größte Überraschung ist aber, dass Abigail trotz bekannter Prämisse – die man wohl auch schon vor dem Kinobesuch kennt – trotzdem bestens unterhält. Darüber hinaus ist der Film auch unerwartet düster und hart geworden. Weit weniger die überdrehte Horrorkomödie, die man eventuell erwartet hat. Zwar gibt es Elemente von Humor, doch werden diese eher sparsam eingesetzt.

Für Genre-Fans ist Abigail ein Fest. Und wohl eines, das man so nicht erwartet hätte. Dadurch wird Abigail, trotz seinem Spoiler-Trailer, zum Überraschungshorrorfilm des Jahres bisher. Gute und blutige Unterhaltung bis zum Schluss garantiert.

Regie: Matt Bettinelli-Olpin, Tyler Gillett, Drehbuch: Stephen Shields, Guy Busick, Darsteller: Melissa Barrera, Dan Stevens, Kevin Durand, Kathryn Newton, Alisha Weir, Angus Cloud, William Catlett, Giancarlo Esposito, Matthew Goode, Filmlänge: 113 Minuten, Kinostart: 18.04.2024

Abigail