Red-Matter-(c)-2019-Vertical-Robot-(1)

Red Matter

9
Adventure

Gute VR-Erlebnisse sind noch immer selten. Ein Titel, der hier dennoch heraus sticht, ist Red Matter. Es handelt sich dabei um ein atmosphärisches Sci-Fi-Adventure im Stil der Myst-Klassiker. Der Spieler stattet einer Saturn-nahen Sowjet-Mondstation einen Besuch ab um herauszufinden was mit der Besatzung passiert ist.

Die Handlung an sich ist dabei zwar Standardware inklusive eindimensionaler Tagebucheinträge, aber irgendwie gelingt es dem Titel doch, hier und da eine (David)Lynch-artige, beunruhigende Atmosphäre zu schaffen, die das Erkunden der Station und das Lösen der zahlreichen Puzzles sehr immersiv gestaltet. Man hat das alles irgendwo schon mal gesehen, aber im virtuellen Raum wird es deutlich schwieriger, sich zynisch der Abstraktion des Geschehens zu bedienen um sich emotional von denselbem zu distanzieren.

Der Spieler hält dabei eine Art Tricorder, mit dem er Objekte in der Umgebung scannen und lesen sowie darüber mit zwei Greifarmen mit der Umgebung interagieren kann. Obendrauf gibt es noch eine Taschenlampe und schon ist man mit ausreichend Werkzeugen ausgestattet, um sich so zu fühlen, als sei man an einem echten Ort, mit dem man auch realistisch interagieren kann.

Wirklich herausragend ist vor allem die Präsentation. So ist die gesamte Umgebung hochwertig gestaltet, wodurch das Erkunden durchgehend spannend bleibt. Die grafische Qualität ist beeindruckend und man kann doch tatsächlich schon mal vergessen, dass man sich nur in einem Videospiel befindet. Zusammen mit wohl überlegtem Sounddesign wird der Ausflug ins Weltall so weitaus beeindruckender, als es die fade Story vermuten lässt.

Red Matter ist ein hervorragend produzierter VR-Titel, der mit genau der richtigen Länge für jede Menge Unterhaltung sorgt. Für VR-Begeisterte ist der Titel angesichts der kaum bemühten Konkurrenz ein echter Geheimtipp.

Plattform: PC (Version getestet), PSVR, Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 12, Release: 10.11.2018 (Steam), redmattergame.com