THE ANIMAL KINGDOM (c) Studiocanal

The Animal Kingdom

7
Sci-Fi

In naher Zukunft hat sich eine Veränderung in unsere Welt geschlichen. Manche Menschen mutieren zu tierähnlichen Wesen. Woher es kommt weiß man nicht. Wen es trifft ist scheinbar Zufall. Die Hybriden werden in Unterbringungen verwahrt und untersucht. Émile (Paul Kircher) ist ein Teenager, der mit seinem Vater François (Romain Duris) zusammenlebt. Die Mutter mutierte zu einem raubtierähnlichen Ungeheuer. Und bei einem Ausbruch gelang ihr mit anderen Hybriden die Flucht in die Wildnis. Vater und Sohn sind auf der Suche nach ihr. In neuer Umgebung lassen sie sich nieder. Dort entdeckt Émile nicht nur erste Liebe – sondern auch, dass bei ihm selbst eine Transformation einsetzt. Er entwickelt sich immer mehr zu einem Wolf.

The Animal Kingdom ist ein Spielfilm des französischen Regisseurs Thomas Cailley, der auch zusammen mit Pauline Munier das Drehbuch verfasste. Der Film feierte heuer in Cannes seine Premiere und wird im Rahmen des Slash Filmfestivals in Österreich uraufgeführt. Das Leitthema des heurigen Slash ist der Tierhorror – und da bietet The Animal Kingdom durchaus mal einen originellen Spin für das Genre an.

Am besten lässt sich The Animal Kingdom als Coming-of-Age-Fantasyfilm beschreiben. Das Drehbuch bietet eine durchaus originelle Idee, die filmisch auch sehr gut umgesetzt wird. Am meisten beeindruckt der junge Paul Kircher, der die Metamorphose glaubhaft und nuanciert vermittelt. Auch Romain Duris als sympathischer Vater gibt eine gute Performance ab. Ebenso verfügt The Animal Kingdom über eine starke Bildsprache. Die tolle Kameraarbeit steht dabei leider im Kontrast zur manchmal nicht ganz so tollen CGI. Aber gut, das hier ist ein französischer Film und nicht Hollywood. Und zu einem großen Teil gehen auch die Effekte gut durch.

Ein wenig, fünf bis 10 Minuten, hätte man sich überlegen können den Film zu straffen um den Flow besser aufrecht zu erhalten. Gerade im ersten drittel des Films braucht The Animal Kingdom bis er in die Gänge kommt. Doch schon bald entwickelt sich der Film – wie sein Hauptdarsteller – und fährt zielgenau auf sein traurig-schönes Ende zu. Alles in allem ein ungewöhnlicher Film, bei dem sich Arthouse und Mainstream souverän die Pfote reichen. Passt!

Regie: Thomas Cailley, Drehbuch: Thomas Cailley, Pauline Munier, Darsteller: Paul Kircher, Romain Duris, Adèle Exarchopoulos, Tom Mercier, Billie Blain, Filmlänge: 130 Minuten, gezeigt auf dem slash Filmfestival 2023

The Animal Kingdom