Ennio Morricone-Der Maestro (c) 2022 Filmladen Filmverleih(2)

Ennio Morricone – Der Maestro

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Doku

Ja, Ennio Morricone ist nicht nur auf dem Gebiet der Filmmusik unbestritten einer der ganz Großen, wenn auch nicht ganz der Mozart, Beethoven und Bach überschattende Titan, zu dem Quentin Tarantino den stilbildenden Komponisten verklärt. Ja, sein Leben und Werk bieten jede Menge spannende Entwicklungen und Errungenschaften, wenn auch nicht ganz so viele, dass man über zweieinhalb Kinostunden damit füllen muss.

Und ja, er hat einen prägenden Einfluss auf eine jüngere Musikgeneration, wenn auch nicht ganz die göttliche Ausstrahlung, die Giuseppe Tornatore ihm zuspricht. Gerade diese fest etablierte Brillanz des Titelcharakters verdiente ein vielschichtigeres Porträt als eine in Ehrfurcht erstarrte Huldigung.

 

Deren chronologische Struktur befasst sich nur flüchtig mit Morricones Jugend, der sein Freund und cineastischer Kollaborateur Tornatore eine Ästhetik nah am neorealistischen Klischee verleiht. Von dort springt die ikonographische Inszenierung von einer prominenten Zusammenarbeit zur nächsten. Zu den außerhalb Italiens kaum bekannten Chanson-Sänger:innen gesellen sich bald aufstrebende Regisseur:innen wie Lina Wertmüller, Pedro Almodóvar und Sergio Leone.

Dessen Western wurden zum kreativen Wendepunkt für den hochproduktiven Künstler. Sein Innovationsgeist steht in Kontrast zur visuellen und narrativen Konventionalität eines filmischen Tributs, der mit seiner namhaften Besetzung besticht: allen voran Morricone selbst, dessen vielseitiges Schaffen das dokumentarische Denkmal zum akustischen Genuss machen.

Regie und Drehbuch: Giuseppe Tornatore, Mit: Quentin Tarantino, Clint Eastwood, Terrence Malick, Oliver Stone, Wong Kar-wai, Hans Zimmer, Dario Argento, Barry Levinson, Filmlänge: 156 Minuten, Kinostart: 22.12.2022

Ennio Morricone - Der Maestro