GLORY TO THE QUEEN © this human world

Glory to the Queen

5
Doku

Die Dokumentation über die vier berühmtesten Schachspielerinnen der Geschichte, erzählt eine einzigartige Geschichte, schafft es allerdings nicht immer die angebrachte Faszination zu vermitteln.

Tatia Skhirtladzes zweiter Film führt uns nach Tifilis, in die Hauptstadt Georgiens und die Heimat der ehemaligen Schachweltmeisterinnen Nona Gaprindaschwili, Nana Alexandria, Maia Tschiburdanidze und Nana Iosseliani. Original-Aufzeichnungen aus den 60er, 70er und 80er Jahren zeigen wie es zu dem Aufstieg der Profispielerinnen kam und welchen Einfluss ihre Leistungen auf ihr Heimatland und auf die Schachwelt hatten. Unterbrochen werden diese Rückblenden durch Aufnahmen aus dem derzeitigen Lebensalltag der ehemaligen Meisterinnen. Zuseher bekommen ein sehr authentisches Bild dieser herausragenden Persönlichkeiten.

Glory to the Queen könnte zu keinem besseren Zeitpunkt erscheinen. Der Schach-hype ist so groß wie nie, hervorgerufen durch Lockdowns und die sehr erfolgreiche Miniserie Das Damengambit. Trotzdem schafft es die Doku nicht, die Welle erfolgreich mitzureiten. Das gemächliche Tempo erstickt jegliche Spannung oder Faszination, welche die Thematik bereits von selbst mitbringen würde. Allzu oft wird der Zuseher in Szenen geworfen, bei denen nicht ersichtlich ist, was sie zeigen wollen oder warum sie relevant sind. Einzig die Originalaufnahmen schaffen es die Tragweite der Erfolge widerzuspiegeln. Die Doku ist einem Publikum zu empfehlen, das sich ohnehin mit der Thematik befassen will. Wer wenig Begeisterung für das königliche Spiel mitbringt sollte Abstand halten, denn Glory to the Queen wird den vier Frauen und ihren Leistungen nicht gerecht.

Regie: Tatia Skhirtladze, Anna Khazaradze, Drehbuch: Ina Ivanceanu, Tatia Skhirtladze, Mit: Nana Ioseliani, Nona Gaprindashvili, Nana Alexandria, Maia Chiburdanidze, Filmlänge: 81 Minuten, gezeigt auf dem this human world 2020.