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Christine

6
Horror

Man kann es getrost John Carpenter überlassen um aus einem Stephen King Roman wie Christine, mit seiner absurden Idee eines vom Bösen besessenen Autos, einen unterhaltsamen Horrorfilm zu machen.

Arnie (Keith Gordon) hat es nicht leicht in der Schule. Von allen Seiten wird er drangsaliert und gehänselt. Nur sein bester und einziger Freund Dennis (John Stockwell) hält stets zu ihm und versucht ihn vor seinen Feinden in Schutz zu nehmen. Aber auch Dennis kann sich nicht gegen alle wehren und rund um die Uhr auf seinen Kumpel aufpassen. Eines Tages entdeckt Arnie ein schrottreifes Auto und fühlt sich irgendwie magisch von ihm angezogen. Er will es unbedingt haben und wieder herrichten. Sein ganzes erspartes geht dabei drauf und er investiert jede freie Minute in die Restaurierung seines Autos, das den Namen Christine trägt. Doch in diesem Fahrzeug schlummert das Böse und es übernimmt auch von Arnie Besitz, der sich daraufhin nicht nur von Freunden entfremdet, sondern zu einem völlig anderen Menschen wird.

 

Irgendwie hat Christine von Stephen King schon eine äußerst absurde Grundidee. Ein von einem (zumindest im Film) nicht näher bestimmten Bösen besessenes Auto läuft Amok. So ähnlich könnte man die Handlung des Romans in einem Satz umschrieben. Gut, ist jetzt eigentlich auch nicht viel anders als die Idee von The Shining, dort ist es halt ein ganzes Hotel, aber was soll’s. John Carpenter gelingt es bravourös diese Geschichte auf Film zu bannen, ohne dabei ins lächerliche abzugleiten. Klar, absurd bleibt es stellenweise trotzdem, aber er schafft genau die richtige Mischung aus Ernst und Humor, um diesen Horrorfilm funktionieren zu lassen. Seine Bildsprache, der Spannungsaufbau, die Atmosphäre und die Musik tragen alles dazu bei, um Christine spannend und sehenswert zu machen.

Manche Inhalte sind zwar ohne Zweifel veraltet und wirken heute schon fast geradezu klischeehaft, das Medium Film ist halt nun mal enorm stark in seiner Entstehungszeit verhaftet. Trotzdem macht Christine auch heute noch Spaß und ist ein durchwegs unterhaltsamer Horrorfilm. Angst wird einem die Geschichte zwar wohl keine mehr einjagen, aber stimmig ist es schon, was John Carpenter da aus der Vorlage von Stephen King gemacht hat. Wer also mal einen charmanten Retro-Horror mit immer noch beachtlichen praktischen Effekten sehen will, der kann sich von Christine allemal unterhalten lassen.

Regie: John Carpenter, Drehbuch: Bill Phillips, basierend auf dem Roman von Stephen King, Darsteller: Keith Gordon, John Stockwell, Alexandre Paul, Robert Prosky, Harry Dean Stanton, Filmlänge: 110 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 02.10.2014