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Men of War: Condemned Heroes (mit Gewinnspiel)

„Condemned Heroes“ – so heißen die tragischen Protagonisten der neuesten Standalone-Erweiterung der „Men of War“-Reihe, die auf wahren Begebenheiten basiert: von Stalin wurden 1942 sogenannte Strafbataillone ins Leben gerufen, die verurteilte Deserteure zurück an die Front bringen sollten, um dort die Stellung gegen die deutschen Truppen zu halten. Ein Szenario, das ein ungutes Gefühl in der Magengrube hinterlässt…

Das russische Studio „1C-SoftClub“ macht schon mit dem Setting klar, für wen dieser Titel konzipiert wurde. Sollte man nicht absoluter Hardcore-Echtzeitstrategie-Fan oder (idealerweise: und) sehr vertraut mit Truppen und Fahrzeuggattungen des Zweiten Weltkriegs sein, wird man sehr schnell sehr überfordert mit dem Geschehen am Bildschirm sein. Dazu trägt nicht zuletzt auch der an Unfairness grenzende Schwierigkeitsgrad bei – wer auf „Easy“ reüssiert, kann das durchaus schon als persönlichen Erfolg werten. 

Die über vier Kampagnen verteilten Missionen sind leider recht eintönig gehalten – nach dem x-ten deutschen Schützengraben, den es einzunehmen gilt, wird aber erst bewusst, was „Condemned Heroes“, wie auch den Rest der „MoW“-Serie, eigentlich auszeichnet: genauestes taktisches Vorgehen ist nicht nur Voraussetzung zum Überleben, sondern dient zusätzlich auch als Langzeit-Motivator. Die unvermeidliche Frustration ist also fixer Bestandteil des Spielkonzepts, unterstrichen wird das von dem „Men of War“-typischen Auftritt in krasser Unterzahl – nie kommandiert man mehr als eine handvoll Soldaten, um Horden gegnerischer Einheiten abzuwehren.

 

Die taktischen Möglichkeiten sind vielfältig, und zwar oft bis zu dem Punkt, dass man die Mission freiwillig neustartet, nur um einen komplett anderen – vermeintlich erfolgsversprechenderen – Weg zu gehen. Neben verschiedenen Einheiten, die über unterschiedliche Ausrüstung und Fähigkeiten verfügen, jeweils mit einer Vielzahl möglicher Waffen, spielt auch das Terrain eine wesentliche Rolle auf dem Weg zum Erfolg. „Line-of-Sight“ ist hier ein wesentliches Element, das es stets zu beachten gilt. Oft erinnert es an die „Commandos“-Reihe, wenn man unentdeckt an den feindlichen Einheiten vorbeischleicht, um dann umso überraschender von der anderen Seite zuzuschlagen.

Das alleine wäre eigentlich Grund genug, einen genauen Blick auf „Condemned Heroes“ zu werfen, wenn da nicht die technische Umsetzung wäre: auf der optischen Ebene noch durchaus gelungen (richtige Kameraeinstellung vorausgesetzt), ist es vor allem die Steuerung, die für Kopfzerbrechen sorgt. Im „Direct-Control“-Mode kann man einzelne Einheiten oder ganze Squads mit den Pfeiltasten steuern, das funktioniert aber nie wirklich effizient – alternativ dazu kann man die Einheiten automatisch Wege zurücklegen lassen, nur dass das teils zu noch verheerenderen Ergebnissen führt, die oft im Tod einiger Soldaten gipfeln. Wer nur jeweils kleine Schritte befiehlt, ist hier auf der sicheren Seite.

Für „MoW“-Neulinge sei erwähnt, dass auf ein Tutorial komplett verzichtet wurde. Während es zwar immer Tipps am unteren Bildschirmrand gibt, ist das Lesen dieser schon in der allerersten Mission oft mit dem Tod der Soldaten verbunden (bis man erst einmal herausfindet, wie man das Spiel pausiert, sodass die Tipps nicht ausgeblendet werden) – das Interface ist leider auch nicht selbsterklärend, genauso wenig wie das grundlegende Spielprinzip. Ein Blick in das Handbuch erklärt zwar jedes Icon am Bildschirm, verzichtet aber auf allgemeine Spieltipps, die man gerade als Anfänger oder Anfängerin so dringend bräuchte. Wer sich unter dem Punkt „Enzyklopädie“ Hilfe erwartet, wird stattdessen von historischen Erläuterungen empfangen, die tunlichst auf jede Form von kritischem Kommentar verzichten. 

„Men of War: Condemned Heroes“ richtet sich an eine sehr spezifische Zielgruppe, die sich für das Szenario, gepaart mit knallharter Schwierigkeit, begeistern kann. Mit einem ordentlichen Tutorial und einer damit einhergehenden bezwingbareren Lernkurve könnten die vielen positiven Aspekte, die „Condemned Heroes“ zweifelsohne hat, ein breiter gefächertes Publikum erreichen. Schlussendlich gefällt die Umsetzung bei den früheren Teilen einfach um das entscheidende Bisschen besser, für eingefleischte Fans der Serie ist „Men of War: Condemned Heroes“ sicher trotzdem eine Überlegung wert.

Plattform: PC (Version getestet), Altersfreigabe (PEGI): 16, Spieler: 1-8, Erscheinungsdatum: 12. April 2012

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