Niemand erwartete Raffinesse von Netflix-Ware wie The Ice Road, deren Attraktionen eisige Landschaft, Trucks und Liam Neeson sind.
Alle Beiträge von: Lida Bach
Verstörend an Titane ist weniger die exzessive Bildsprache als der Konservativismus fixiert darauf, das Publikum optisch und dramaturgisch zu überfahren.
Von den vielfältigen Interpretationen Stefan Zweigs Schachnovelle wählt Philipp Stölzl eine frustrierend banale Auslegung als Grundlage seiner Verfilmung.
Gleich des Titelcharakters ist Detlev Bucks Leinwandversion Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull nur eine Imitation des angestrebten Status.
Bei seinem Krimi The Virtuoso arbeitet Nick Stagliano so wenig meisterhaft wie der namenlose Titelcharakter (ausdruckslos: Anson Mount).
Stereotype Filmideen und Erinnerungen haben eines gemeinsam: Sind es die eigenen, scheinen selbst die banalsten hochdramatisch.
Selbst ohne das Poster proklamiert Pietro Marcellos Martin Eden Adaption überdeutlich seine stilistische Affinität zu Visconti, Pasolini, Fellini und De Sica.
Emerald Fennells brillantes Spielfilmdebüt Promising Young Woman ist eine analytische Abrechnung mit unserer frauenverachtenden Gesellschaft.
In seiner hemmungslosen Mischung aus Reboot und Sequel scheint James Gunn wild entschlossen, alle Fehler David Ayers Suicide Squad zu berichtigen.
Wem das filmische Äquivalent einer Wasserachterbahn genügt, findet immerhin mäßige Unterhaltung in Jaume Collet-Serras Action-Abenteuer Jungle Cruise.
Wie verzweifelt muss eine Regisseurin sein, um aus einer drittklassigen Slasher-Comedy einen chauvinistischen Gag über pseudo-emanzipierten Sex zu klauen?
Diskriminierung, drohende Deportation und demographischer Wandel sind kein Grund zur Trübsal in Jon M. Chus Kinoadaption des Bühnen-Hits In the Heights.
Wenn John Lee Hancock unbedingt einen auf David Fincher machen will, sollte er besser damit anfangen, seine Filme um eine Handlung und Figuren aufzubauen.
Der Titel No Sudden Move wirkt wie ein ironischer Verweis auf das zähe Tempo der filmischen Fingerübung, die Steven Soderbergh als industriekritischen Neo-Noir ausgibt.