Geisterhaus (c) 2021 Jeff Strand, Festa Verlag(2)

Geisterhaus

Geisterhaus von Jeff Strand erzählt eine Home Invasion der etwas anderen Art. Nämlich von einer jenseits des Grabes. Spannend und amüsant zugleich.

Die Familie Gardner zieht in eine andere Stadt um und mietet ein Haus. Es ist zwar kein Traumhaus, aber die beiden Töchter bekommen endlich ihre eigenen Zimmer. Für den Neuanfang reicht es auf jeden Fall mal. Kurz nach ihrem Einzug geschehen merkwürdige Dinge. Zuerst verrotten die Lebensmittel und kurz darauf werden auch die einzelnen Familienmitglieder von ominösen Vorkommnissen befallen. Die Familie beschließt sofort, das Haus für immer zu verlassen. Aber zu spät. Es gibt für die Gardners kein entkommen mehr. Drei gewalttätige Verbrecher, die ihrerseits einen brutalen Tod gefunden haben, sind aus dem Grab gestiegen und terrorisieren die Familie.

Es belustigte sie, sich vorzustellen, dass jemand im Bett lag, an die Decke starrte und dachte: Hier hat eine Verrückte gelebt. Vielleicht würde man sich darüber sorgen, dass sie das Haus womöglich nie verlassen hat.

Irgendwie klingt der Inhalt von Geisterhaus ja vollkommen absurd. Und Jeff Strand scheint sich dessen auch durchaus bewusst zu sein. Sein Roman ist eine herrliche Mischung aus Horror und schwarzer Komödie. Gleichzeitig gelingt es ihm, das alles trotzdem irgendwie glaubhaft zu erzählen. Strand versteht es außerdem enorm rasant und spannend zu bleiben. Ihm fallen ständig neue Wendungen ein. Jedes mal, wenn man sich denkt, es kann unmöglich schlimmer und enger für die Gardners werden, schlägt die Geschichte eine neue Richtung ein. Der Autor zieht gekonnt die Spannung an und steigert sie laufend bis zum Ende. Das muss man auch mal können.

Perfekt war es definitiv nicht. Ein Großteil der hellblauen Farbe blätterte ab. Ameisenhaufen übersäten den Garten. Aber immerhin war es ein Garten.

Abseits von der Spannung ist es insbesondere der Humor, mit dem Jeff Strand punkten kann. Geisterhaus ist nicht unbedingt zum brüllen lustig und ein richtiger Schenkelklopfer, aber es ist amüsant und macht Spaß. Das sorgt dafür, dass man das Buch förmlich verschlingt. Geisterhaus liest sich so schnell und rasant, man hat das Gefühl es in einem Rutsch durchzulesen. Zugegeben, in dem Roman steckt vielleicht nichts tiefgründiges über Themen wie Leben, den Tod und wie man damit umgeht und was da dazwischen liegen könnte. Aber bei einer derart unterhaltsamen, spannenden und rasanten Lektüre fällt das nicht weiter ins Gewicht. Jeff Strand und sein Geisterhaus machen schlichtweg Spaß und das auf eine gut erzählte Art und Weise.

Geisterhaus von Jeff Strand, 336 Seiten, erschienen im Festa Verlag.

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