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Love and Other Drugs

5
Romanze

Was anfängt wie eine Satire auf die Pharmaindustrie, im Stil von „Thank You For Smoking“, wird schnell zu einer typischen Romantik-Komödie, wechselt zu einem Drama mit gesellschaftskritischem Anspruch, nur um am Schluss erst recht wie eine Romanze zu Enden.

So gestaltet sich die emotionale Berg- und Talfahrt von „Love and Other Drugs“, basierend auf dem Roman „Hard Sell: The Evolution of a Viagra Salesman von Jamie Reidy“. Schade, dass sich der Film mehr auf die Romantik konzentriert, als auf die satirischen Seitenhiebe.

Was also eine originelle Mischung zwischen Satire und Romanze hätte werden können, wird schnell die zuckersüße und (manchmal auch) humorvolle Geschichte um die Liebesbeziehung zwischen Jamie Randall (Jake Gyllenhaal) und Maggie Murdock (Anne Hathaway). Das Resultat ist eine mittelmäßige Romantik-Komödie, ein einziges Konstrukt aus Genre-Konventionen, die dem Romantikgesättigtem Publikum wenig Abwechslung bietet, aber dennoch für kurzweilige Unterhaltung sorgt. Die Schauspieler meistern ihre Rollen solide, wenn auch nicht hervorragend. Jake Gyllenhaal spielt nett und versucht alle Bereiche des Films abzudecken (Romantik, Drama und Komödie), aber übertrumpft sich nicht gerade selbst. Anne Hathaways Rolle bekommt mehr dramatische Gewichtung, was sie auch meistens gekonnt spielt, trotzdem könnte man auf die eine oder andere Träne, die sie aus ihren Augen presst, durchaus verzichten. Josh Gad erhält das komödiantische Gleichgewicht, wenngleich seine Figur leidlich abgedroschen wirkt.

Leider vergibt der Film die Chance dem Genre der Romantik-Komödie neues abzugewinnen und betritt daher sehr ausgetretene Pfade. Alles scheint abgestanden und ohne jegliche Originalität inszeniert zu sein.  Es wäre interessant gewesen, wenn sich “Love and Other Drugs“ stellenweise mehr an die Vorlage gehalten und nicht das Hauptaugenmerk auf den romantischen Teil der Geschichte gelegt hätte. Dem Film mangelt es am nötigen Biss, nicht nur die Pharmaindustrie, sondern auch Beziehungen unter dem Mikroskop des Zynismus zu betrachten. Stattdessen bedient man sich lieber dem, was man schon unzählige Male gesehen hat, wodurch es ein romantikerprobter Zuseher nicht gerade schwer hat die Handlung vorherzusehen. Trotzdem ist „Love and Other Drugs“ ein netter Film, der romantische Augenblicke hat und immer wieder ein Schmunzeln Wert ist. Wer also genau das sucht (und nicht mehr), der ist hier herzlich willkommen.

Regie: Edward Zwick, Drehbuch: Charles Randolph, Edward Zwick, Marshall Herskovitz, Darsteller: Jake Gyllenhaal, Anne Hathaway, Oliver Platt, Hank Azaria, Laufzeit: 112 Minuten, Filmstart: 06.01.2011