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Cult of Chucky

6
Horror

Sperrt eure Kinder weg, die Mörderpuppe ist zurück! Don Mancini kehrt zum siebten Mal zu seiner Schöpfung Chucky zurück. Bei den ersten vier Teilen der erfolgreichen Child’s Play-Franchise schrieb er die Drehbücher. Seit der fünften Ausgabe, Seed of Chucky, hat er sogar am Regiestuhl Platz genommen. Das /slash Filmfestival hat es nun möglich gemacht, dass der neueste Teil, Cult of Chucky, sogar auf der Kinoleinwand (zumindest einmalig) zu bestaunen war. Die vergangenen drei Teile wurden hierzulande direkt auf dem Videomarkt verwertet.

Der inhaltlich eng mit dem Vorgänger, Curse of Chucky, verknüpfte Film spinnt die Geschichte um die im Rollstuhl sitzende Nica Pierce (Fiona Dourif) weiter. Das Massaker, das Chucky im Vorfilm an ihrer Familie angerichtet hat, wurde schlussendlich Nica selbst in die Schuhe geschoben. Nach vier Jahren intensiver Therapie ist sie überzeugt, dass Chucky nur ein Hirngespinst ist. Das wertet ihr behandelnder Arzt Dr. Foley (Michael Therriault) als echten Durchbruch, und verlegt Nica in eine „offenere“ Anstalt, wo sie wieder Kontakt mit anderen Patienten haben darf. Dr. Foley legt darüber hinaus äußerst fragwürdige Praktiken als Therapeut an den Tag. So hält er es scheinbar für eine gute Idee, eine alte Good Guys-Puppe (also Chucky) in die Gruppensessions miteinzubinden. Chucky erwacht somit in der Klapse zu neuem Leben.

Mehr wird hier nicht verraten über den Inhalt. Erstens ist er etwas wirr, und zweitens, soviel sei dann doch erzählt, offeriert die zweite Hälfte des Films einige haarsträubende Wendungen, die hier nicht vorweg genommen werden.

Was soll man sagen? Man geht nicht in den siebten Teil von Chucky und beschwert sich nachher, dass die ganze Angelegenheit dann doch ein wenig dämlich war. Es handelt sich nun mal um ein „guilty pleasure“ Filmvergnügen. Chucky hat wieder eine Menge krasser Sprüche auf Lager, es darf also gelacht werden. Dennoch ist dieser Teil der Reihe, wie auch der Vorgänger, wieder mehr dem Horror verpflichtet. Vor allem im letzten Drittel wird heftig an der Gewaltschraube gedreht und es splattert, dass es für Fans zur wahren Freude wird.

Dass der Film auf innere Logik nicht wirklich viel gibt. Dass er zwischendurch auch mal ein paar Leerläufe hat. Dass das Ende ziemlich nach einem achten Teil aussieht … Alles geschenkt. Chucky-Fans haben gekriegt, was sie wollen. Fast alle noch lebenden alten Bekannten der Vorgänger-Filme schauen mal vorbei. Don Mancini liebt seine Figuren und ist dennoch bereit, sie immer ein Stück weiterzuentwickeln oder gar zu opfern, wenn es die Geschichte verlangt. Darstellerisch gibt es hier gar nichts zu bemängeln, vor allem Brad Dourifs Tochter Fiona macht ihre Sache sehr gut, und ihre Nica ist wohl eine der bemerkenswertesten Horrorfilm-Heroinen aller Zeiten. Papa Brad darf als Chuckys Stimme wieder viele schmutzige Sachen von sich geben. Und auch Alex Vincent, der kleine Andy aus dem ersten Teil, ist wieder mit von der illustren Partie.

Chucky ist übrigens die letzte große Horrorfilm-Ikone, die noch nicht durch den Remake/Relaunch-Fleischwolf gedreht wurde, sondern von der immer noch regelmäßig neue „Originalteile“ produziert werden. Gut so. Teil acht darf kommen.

Regie und Drehbuch: Don Mancini, Darsteller: Jennifer Tilly, Brad Dourif, Fiona Dourif, Alex Vincent, Filmlänge: 91 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 09.11.2017, gezeigt am /slash Filmfestival 2017