Hunter Hunter (Shawn Linden) (c) 2021 Shawn Linden, slash Filmfestival(1)

Hunter Hunter

7
Horror-Thriller

In Hunter Hunter lebt Joseph Mersault (Devon Sawa) mit seiner Frau Anne (Camille Sullivan) und seiner Tochter Renee (Summer H. Howell) irgendwo in den kanadischen Wäldern in einer desolaten Holzhütte. Mit dem Verkauf von Fellen verdienen die Aussteiger ein wenig Geld. Zumeist überleben sie allerdings von dem was sie im Wald finden, respektive von der Jagd. Als ein Wolf die Gegend unsicher zu machen scheint, geht Joseph auf die Jagd. Als dieser nicht mehr zurückkommt ist Anne mit ihrer Tochter plötzlich auf sich allein gestellt.

Hunter Hunter ist eine Urgewalt von Film, geschrieben und inszeniert von Shawn Linden. Neben der hervorragend aufspielenden Hauptdarstellerin Camille Sullivan, überrascht vor allem Devon Sawa als knurrend-grantiges Familienoberhaupt. Der Darsteller dürfte vor allem für eine Handvoll Filme Ende der 90er/Anfang der 00er Jahre bekannt sein. Etwa durch seine Hauptrollen in den Horrorfilmen Final Destination (2000) und Die Killerhand (1999). Seitdem ist er etwas aus dem Radar gerutscht. In Hunter Hunter ist er nun wieder da – kaum wieder zu erkennen. Mit zerfurchtem Gesicht spielt er zurückgenommen und dennoch intensiv den grummeligen Waldschrat. In einer weiteren Nebenrolle sehen wir den – auch nie wirklich zu Starruhm gekommenen – Schauspieler Nick Stahl (Terminator 3, Sin City, u.a.). Auch seine darstellerische Leistung geht unter die Haut. In mehrerer Hinsicht.

Der Film nimmt sich sehr viel Zeit für sein Set Up. Langsam entfaltet sich die Story. Shawn Linden präsentiert uns eine Menge schöner Naturaufnahmen. Trotzdem ist das Bedrohliche des Films von Anfang an zu spüren. Ein unangenehmes Gefühl kriecht dem Zuschauer in die Brust und setzt sich dort fest. Man weiß, das Ganze wird schlimm ausgehen (was es auch tut!) und trotzdem kann man nicht anders als zuzusehen – gebannt, atemlos. Das äußert brutale Finale wird die Gemüter spalten. Und vor allem lange im Gedächtnis bleiben.

Hunter Hunter ist archaisch, finster und brutal. Ein Film für alle, denen Winter’s Bone (2010) oder Auge um Auge (2013) nicht krass genug waren. Spaß macht das Zusehen nur bedingt. Lohnenswert ist es aber unbedingt. Sicher einer der heftigsten Filme des heurigen Slash.

Regie und Drehbuch: Shawn Linden, Darsteller: Camille Sullivan, Devon Sawa, Nick Stahl, Summer H. Howell, Gabriel Daniels, Filmlänge: 93 Minuten, gezeigt auf dem /slash Filmfestival 2021

Hunter Hunter auf dem slash Filmfestival 2021