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Jurassic World: Das gefallene Königreich

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Sci-Fi Action

Wer hätte gedacht, dass ein generisches 3D-Spektakel ohne eine einzige spannende Idee eine universelle gesellschaftspolitische Aussage haben könnte? J. A. Bayona offenkundig.

Deshalb erklärt der Regisseur sicherheitshalber vorab die albernsten Szenen eines Sequels, das weit weg von seinen Ursprüngen Richtung Creature-Feature-Action steuert: „Im ersten Film ging es eindeutig um unternehmerische Gier. Hier geht es um menschliche Gier.“ Tut es wirklich, ohne Ironie, denn die ist im Mittelteil der Jurassic World-Trilogie voll verlogener Rührseligkeit und Witzchen auf Kindergartenniveau (iiiihhh, Dino-Sabber) quasi verboten.

Bedeutet das, neben lethargischen CGI-Effekten und aus Vorgängerfilmen abgekupferte Szenen gibt es Dynamik oder einen packenden Plot? Nope. Die Klischeehauptfiguren treiben mit irrationalen Aktionen die Story von einem kitschigen Dino-Tableau zum nächsten. Stattdessen ist das neu aufgelegte Franchise, dem die kindliche Abenteuerlust des Originals gänzlich fehlt, selbst Paradebeispiel gleichgültiger Geldmacherei. Waren im ersten Teil die treibenden Paradigmen Sexismus und Reaktionismus, sind hier augenscheinlich alle bloß wegen des Geldes dabei – das lockte sogar Jeff Goldblum als everyone‘s favorite character Dr. Malcolm aus der Versenkung.

Dann gibt es zumindest einen Protagonisten, der nicht wie der Wiedergänger aus Spielbergs Film wirkt, weil er tatsächlich daraus ist? Kaum. Goldblum-Fans: Guckt einfach den Trailer mit geschätzt 90 Prozent von Dr. Malcolms Screentime. Was dort nach Gentechnik-Warnung klingt, entpuppt sich als verkorkste Gentechnik-Reklame. Eine Tierart ausgerottet? Egal, klonen wir die eben neu. Statt der Protagonistinnen ist jetzt der einzige Schwarze Franklin (Justice Smith) die Spottzielscheibe. In Abwandlung des Franchise-Lieblingszitats: Bigotterie findet einen Weg. Genau wie die Kasseneinkünfte, die schon Teil 3 mitfinanzieren.

Regie: J. A. Bayona, Drehbuch: Colin Trevorrow, Derek Connolly, Darsteller: Bryce Dallas Howard, Chris Pratt, Jeff Goldblum, BD Wong, James Cromwell, Ted Levine, Toby Jones, Geraldine Chaplin, Filmlänge: 128 Minuten, Kinostart: 07.06.2018