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No Way Out – Gegen die Flammen

4
Drama

Die Gefahr von Waldbränden sollte eigentlich bekannt sein. No Way Out – Gegen die Flammen zeigt Anhand des Schicksals der Granite Mountain Hotshot Crew welchem Risiko sich die Feuerbekämpfer jedes Mal aussetzen.

Eric Marsh (Josh Brolin) trainiert seine Crew, darunter auch den Neuling Brendan McDonough (Miles Teller), nicht nur für den Ernstfall eines weit um sich greifenden und Städte bedrohenden Feuers, sondern auch um endlich eine sogenannte Hotshot Crew zu werden. Also ein Teil der Eilte-Einheit an Feuerwehrmännern, die großflächige Waldbrände an vorderster Front bekämpfen, bevor sie noch die Chance haben nahegelegene Städte zu bedrohen. Sie schaffen zwar den Aufstieg, doch das flammende Inferno, mit dem sie sich einmal konfrontiert sehen, stellt sie auf eine wahrhaft harte Probe.

Die Geschichte der Granite Mountain Hotshots basiert auf wahren Begebenheiten und wer die Tatsachen rund um den verheerenden Waldbrand, der am 28. Juni 2013 in Arizona wütete, kennt, wird über Handlungsverlauf und Ausgang von No Way Out – Gegen die Flammen herzlich wenig überrascht sein. Dennoch bemüht sich Regisseur Joseph Kosinski den Fokus weniger auf die tragischen Ereignisse, als vielmehr auf den (Männer)Bund der Crew, ihre Ausbildung und Zusammenhalt zu legen. Es geht also in erster Linie um die einzelnen Leben und Schicksale der Feuerwehrmänner und wie sie als Team zusammenwachsen, als um das Ende der Geschichte.

Ein Ansatz, der dem Zuschauer zwar die verschiedenen Personen näher bringt (ohne jedoch auf alle 20 Crew-Mitglieder einzugehen), doch leider auch für den Großteil der Geschichte für relativ wenig Spannung sorgt. Man sieht die Männer beim Training, bei der Arbeit und im Privatleben mit ihren Frauen, von denen, mit Ausnahme von Jennifer Connellys Amanda Marsh, niemand wirklich eine gewichtige Rolle spielt, sondern schlichtweg Platzhalter und Schablonen sind. Gleiches kann man auch über die Figur von Jeff Bridges behaupten, der zwar im Film (überraschend präsent) vorkommt, aber eigentlich wenig zu tun hat, außer wieder einmal mit (im Original) starkem, beinahe unverständlichem Dialekt murmelnd die Dialoge durchzukauen. Miles Teller bleibt einmal mehr blass und belanglos und es stellt sich zunehmend die Frage, ob nicht Whiplash seine einzige gelungene Performance darstellt.

Herz des Films sind ohne Zweifel Josh Brolin und (überraschenderweise) Taylor Kitsch, die dem bisschen, was das Drehbuch hergibt, zumindest einen Hauch Leben und so etwas wie glaubhafte Figuren abgewinnen. Das einzige, was No Way Out – Gegen die Flammen zumindest für sich hat, ist die Schilderung eines Berufs, in den man sonst eher weniger filmischen Einblick erhält. Und auch, wenn das Schicksal der Granite Mountain Hotshot Crew ein tragisches Ereignis war, muss man auch hier zu dem gleichen Schluss kommen, wie zuletzt bei Stronger: nur weil es auf einer wahren Geschichte basiert, macht es das nicht automatisch zu einem gelungenen Film – da kann Josh Brolin noch so viel Einsatz zeigen.

Regie: Joseph Kosinski, Drehbuch: Ken Nolan, Eric Warren Singer, Darsteller: Josh Brolin, Miles Teller, Jeff Bridges, Jennifer Connelly, James Badge Dale, Taylor Kitsch, Andie MacDowell, Filmlänge: 134 Minuten, Kinostart: 04.05.2018