Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss (c) 2021 Universal Pictures and Illumination Entertainment. All Rights Reserved.(1)

Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss

4
Komödie

Auf der Plusseite muss gesagt werden, dass Kyle Balda aus den Fehlern seiner letzten beiden Beiträgen zum sich mit der unkaputtbaren Hartnäckigkeit der gelben Titelcharaktere vermehrenden Minions-Franchise gelernt hat. Auf der Minusseite sei allerdings gesagt: nicht sehr viel.

Die lose Fortsetzung des Spin-offs um die Chaos stiftenden Helfer des liebenswerten Superschurken Gru (Steve Carell) aus Despicable Me investiert anders als der phantasiearme Vorgänger ein Minimum an Überlegung in Handlung und Figuren, auch wenn beide erwartungsgemäß nur das bewährte komödiantische Konzept der letzten vier Fortsetzungen kopieren. Der Plot übernimmt nahtlos die Struktur von Despicable Me 3, der Meister und Minions trennte.

 

Während die plappernden Protagonisten den Großteil der in Hochgeschwindigkeit voran preschenden 87 Minuten einem magischen McGuffin und ihrem von der Bösewicht-Clique „Vicious 6“ entführten Boss nachjagen, findet der kleine Gru im alternden Ex-Oberschurken Wild Knuckles (Alan Arkin) ein (groß)väterliches Vorbild. Diese Nebenhandlung folgt dem narrativen Trend der Idealisierung alter weißer männlicher Mentoren-Figuren, die um ihren Status bangen.

Dass Ober-Antagonistin Belle Bottom (Taraji P. Henson), die Wild Knuckles entthront, Woman of Color ist, gibt dem Konflikt einen bezeichnenden gesellschaftspolitischen Subtext. Statt anarchischem Spaß regieren altväterliche Ängste und anstrengende Albernheit, die in den detailverliebten Kulissen nicht charmanter werden.

Regie: Kyle Balda, Brad Ableson, Jonathan del Val, Drehbuch: Brian Lynch, Matt Fogel, Stimmen (Original): Steve Carell, Pierre Coffin, Taraji P. Henson, Jean-Claude Van Damme, Michelle Yeoh, Dolph Lundgren, Danny Trejo, Russell Brand, Alan Arkin, Filmlänge: 87 Minuten, Kinostart: 30.06.2022

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