Der 13. Koyote – Teil 2
Das Wolfsgeheul geht in die zweite Runde. Vor kurzem erschien nun also auch der zweite Teil des Horror-Westerns von Kristopher Triana, der die Geschichte um den 13. Koyoten (mit y) zu einem Ende führt. Vorläufig zumindest.
Er hatte keine sonderliche Angst vor dem Sterben, aber definitiv davor, zu versagen. Sein Leben war entbehrlich, auch für ihn selbst, aber er durfte diese Schweinehunde nicht gewinnen lassen.
Im Original ist Der 13. Koyote nur ein Buch gewesen, doch der epische Umfang von über 700 Seiten veranlasste den Festa Verlag den Roman in der deutschen Übersetzung auf zwei Teile aufzusplitten. Jetzt wo das gesamte Werk vorliegt, kann man einmal mehr sagen, dass diese Entscheidung vielleicht nicht die allerglücklichste war.
Denn der zweite Teil beginnt mitten in einer weiteren Belagerungs- und Actionsequenz. Wenn es beim Leser – wie bei mir – jetzt doch schon wieder ein paar Monate her ist, dass man den ersten Teil des Romans gelesen hatte, braucht man erst ein wenig um sich an sämtliche handelnde Figuren und Motivationen wieder zu erinnern. Ein Personenregister und/oder kurze Zusammenfassung der Geschehnisse hätten nicht schlecht getan.
Aber sei’s drum. Es ist wie es ist und bewerten wir mal die Geschichte an sich. Die zweite Romanhälfte ist jedenfalls ein atemloser Nonstop-Actionritt. Die Kugeln und Gedärme fliegen einem nur so aus den Seiten entgegen und man hat kaum Zeit Luft zu holen. Das macht schon Spaß. Insbesondere im finalen Akt, wenn Kristopher Triana im wahrsten Sinne das Tor zur Hölle aufstößt, und seinen Horror-Western nochmal mit einer ordentlichen Prise Fantasy würzt, darf man als Genre-Fan durchaus zufrieden sein.
Dieser Augenblick hatte ihn geformt. Von da an war er einer Sünde nach der anderen hinterhergejagt, denn Sünde und Lust waren ein und dasselbe. Das Böse hatte ihn nie in Versuchung gebracht, nur angewiesen, geführt und belohnt.
Bei der ganzen epischen Breite, muss man sagen, bleibt der große Bogen der Geschichte dann doch ziemlich überschaubar. Aber ein großes Fest war dieser derbe Höllenritt allemal. Die zweite Romanhälfte belegt, was die erste bereits nahelegte: Triana sitzt hier als Story-Erzähler fest im Sattel und hat offensichtlich viel Spaß beim Fabulieren gehabt. Und diese Freude überträgt sich auf die Leser definitiv wieder. Die Fortsetzungen dürfen gerne kommen. Vielleicht nur nicht wieder aufteilen auf zwei Stück pro Roman, sondern besser ein wenig am Preis feilen – wäre zumindest unsere Empfehlung. Howdy.
Der 13. Koyote – Teil 2 von Kristopher Triana, 320 Seiten, erschienen im Festa Verlag.