Tunic-(c)-2022-Finji-(11)

Tunic

10
Action-Adventure

Mal ehrlich: Die sympathisch-niedliche Aufmachung von Tunic bringt dem Titel gleich mal eine große Portion Vorschusssympathie. Der niedliche Fuchs im Link-Gewand hat aber deutlich mehr Tiefgang zu bieten als die putzige Grafik vermuten lässt.

Eine kleine Prise Zelda findet man wie vermutet auch, aber im Grunde handelt es sich bei dem Spiel um ein Dark Souls light, inklusive Bonfires, Estus und allem was zum gut etablierten Gameloop dazugehört. Der Unterschied ist vor allem, dass die Portionen an Frust, Puzzles, Bosskämpfen und versteckten Items „mundgerechter“, also leichter verdaulich bleiben als bei einem der epischen From Software-Titel. Man macht in vielen kleinen Schritten Fortschritt und selbst wenn mal ein Bereich Probleme macht, ist es meistens nur eine Frage von ein paar Minuten Konzentration, um daran vorbeizuziehen.

In Einklang mit dem äußerst geschmeidigen Soundtrack kommt somit eine sehr entspannte Reise auf den Spieler zu. Erst gegen Ende des Spiels werden die großen Geschütze aufgefahren und der Titel stellt dem Spieler ernsthaft fordernde Bosskämpfe sowie mit Metakontext angereicherte Puzzle-Aufgaben in den Weg.

Eine wirklich denkwürdige Rolle spielt dabei die „Gebrauchsanweisung“, die der Spieler erst Stückchenweise im Laufe des Spiels aufsammelt und die mit unzähligen kleinen Hinweisen und Tipps gespickt für überraschende Lösungen sorgt. Mit kleinen Kritzeleien und einer fremdartigen Schrift, die Seiten füllt, fühlt man sich fast an eine Kindheit erinnert, in der man in der Sammlung des besten Freundes einen ausländischen Import gefunden hat und nun versucht, das Spiel zu entschlüsseln.

 

Alles in Allem findet man bei Tunic ein paar Stunden erstklassige Indie-Unterhaltung, die eigentlich kaum irgendwelche Wünsche offen lässt.

Plattform: PC (Version getestet), Xbox Series S/X, Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 7, Release: 16.03.2022, Link zur Homepage