Wasser-für-die-Elefanten-©-2011-20th-Century-Fox

Wasser für die Elefanten

4
Drama

Ein Liebesdrama im Zirkus hat es schon lange nicht mehr gegeben. Wasser für die Elefanten liefert nun einige Gründe warum das so ist. Abgesehen davon, dass der Film seine Geschichte in ein ungewöhnliches, in letzter Zeit selten gesehenes Setting verfrachtet, bieten sowohl Handlung als auch Figuren wenig Originalität, geschweige denn Emotionen. Was gerade für eine Liebesgeschichte verheerende Folgen hat. Jacob Jankowski (Robert Pattinson) verschlägt es im Amerika der 30er Jahre aufgrund einer Familientragödie in einen Wanderzirkus. Dort verliebt er sich gleich am ersten Tag und auf den ersten Blick in die bildhübsche, anmutige Hauptattraktion Marlena (Reese Witherspoon). Blöderweise ist sie aber die Frau des charismatischen, aber ebenso harten Zirkusdirektors August Rosenbluth (Christoph Waltz). Jacob schafft schnell den Aufstieg in der Truppe, als der Chef erfährt, dass der junge Mann Tierarzt ist. Von nun an hat er die Aufgabe sich um die Gesundheit der Zirkustiere zu kümmern, allen voran dem Neuzugang, der Elefantendame Rosie.

Neben der Leistung von Christoph Waltz, ist es vor allem Rosie, die all ihre menschlichen Kollegen an die Wand spielt. Es gelingt ihr aus dem Zuschauer weitaus mehr Emotionen heraus zu holen, als es dem Teenie-Schwarm Pattinson und der hier relativ kühl agierenden Witherspoon auch nur ansatzweise möglich ist. Und so gut die Performance von Christoph Waltz erneut ist, so abgedroschen wirkt sie schön langsam, denn er spielt hier wieder mal fast die gleiche Figur, wie diejenige, die ihm internationalen Ruhm (und einen Oscar) einbrachte. Darüber hinaus ist es vor allem das Setting von Wasser für die Elefanten, das dem Streifen einen gewissen Reiz verleiht. Es wirkt erfrischend, die doch recht unbekannte Welt des Zirkus Backstage auf der Leinwand zu sehen. Hier hätte sich auch viel Konfliktpotenzial für die Geschichte geboten, doch leider wird es nicht ausgenutzt oder weiter verfolgt. Stattdessen konzentriert sich die Handlung auf die anfangs ermüdend langsame Liebesgeschichte zwischen den beiden Hauptfiguren.

Wasser für die Elefanten ist ein seichtes, vorhersehbares Liebesdrama, mit einem kühlen, lieblosen Hauptdarstellerpärchen. Emotionen werden hauptsächlich durch die gelungene Performance von Christoph Waltz und der Elefantendame Rosie generiert, abgesehen davon fällt es einem schwer mit den Figuren mitzufühlen. Wasser für die Elefanten ist im Endeffekt keine gelungene Liebesgeschichte und fällt als solche durch, hat aber dennoch einen gewissen Schauwert, allen voran wegen dem Setting und den Nebendarstellern.

Regie: Francis Lawrence, Drehbuch: Richard LaGravenese, Darsteller: Reese Witherspoon, Robert Pattinson, Christoph Waltz, Paul Schneider, Hal Holbrook, Laufzeit: 122 Minuten, Filmstart: 29.04.2011