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Interview mit Dominic Marcus Singer zu Vampire Vienna (inkl. neuer Trailer)

Der genaue Kinostart ist noch immer ein Mysterium, trotzdem steht fest, dass es den Film gibt und er rauskommen wird. Davon zeugen nicht nur die Trailer – den neuesten zeigen wir euch weiter unten -, sondern auch das knappe, knackige Interview mit Hauptdarsteller und Profi-Antagonist Dominic Marcus Singer.

Wir sprachen über das Projekt an sich, seine Rolle und seine Hass-Liebe mit dem Regisseur und Hauptdarsteller des Protagonisten Mike Lomoz. Was das aber alles mit Schlangen, gutem Catering und der Menschheitsgeschichte zu tun hat, das … nun gut, da sind wir uns selbst nicht so sicher, aber vielleicht habt ihr ja mehr Glück beim herauslesen im Subtext.

pressplay: Was ist für dich das Besondere an Trash-Filmen?

Dominic Marcus Singer: Ich für mich kann daran nichts Besonderes erkennen. Eigentlich wollte ich immer Kinderbücher schreiben, aber ich hab’s einfach nicht drauf. Deswegen drehe ich Trashfilme, ist fast das Gleiche. Geringe Anforderungen an SchauspielerInnen und bei Glück springt sogar was raus dabei. Hat man eine persönliche Sternstunde, gibt’s noch Essen und Trinken am Set: Bei den Dreharbeiten zu Vampire Vienna habe ich mir den Magen vollgeschlagen mit Chips und Traubensaft, das war super, da konnte ich die freien Tage fasten und hatte genug Kleingeld für die Spielhalle oder zum Haare färben.

Wie bist du zu dem Projekt gekommen? Und was hat dich daran angesprochen?

Ich brauchte Geld und entdeckte den Casting-Aufruf im Internet. Ich bekundete mein Interesse und wurde bald darauf in die Wohnung von Mike Lomoz zum Vorsprechen eingeladen. Als ich in seine Bude einkehrte, sperrte der mysteriöse Mann großzügig  Haustor, ein zusätzliches Gitter und Wohnungstür mehrmals hinter mir ab. Daraufhin hielt er mich einige Stunden in seinem Domizil gefangen und zwang mich dazu, eine saudumme Szene immer wieder durchzuspielen. Es war eng, heiß, dunkel und verraucht. Ich hatte wirklich große Angst. Somit unterschrieb ich den Vertrag (ein bekritzelter Pappbecher) und machte alles was er von mir verlangte, weil ich da unbedingt wieder lebend raus wollte. Bis heute begleiche ich die Rechnung für mein Leben, zum Beispiel mit dem Interview hier.

Wie hast du dich auf die Rolle eines Vampirs vorbereitet?

Viel Klaus Kinski schauen. Das war mal der erste Schritt – habe ich aber schon immer gern gemacht. Da ich mich als ernstzunehmende, sehr wichtige Persönlichkeit empfinde, war es natürlich eine Beleidigung meiner Ehre, in solch einem Käse auftreten zu müssen. Schlussfolgernd daraus hatte ich schon jeden Morgen eine Wut auf das alles, deswegen den ganzen Drehtag über ein richtig beschissenes Gehabe und dabei habe ich die Leute am Set auch sehr gehasst. Später erst ist mir eingefallen, dass ein Vampir aus dem 16., 17. oder 18. Jahrhundert sich in der Gegenwart wahrscheinlich wirklich so fühlen muss. Das passiert mir aber oft, dass ich immer erst danach auf die Sachen draufkomme. Manches werde ich aber nie verstehen, zum Beispiel die Sterne am Himmel – sind das jetzt Sonnen, doch nur angesammelter Weltraumdreck oder was ist das bitte?

Mike Lomoz spielt im Film ja deinen Gegenspieler, den Priester, gleichzeitig ist er auch der Regisseur von Vampire Vienna, kam es da während den Dreharbeiten zu irgendwelchen Spannungen zwischen euch?

Hauptsächlich. Ich denke, diese Spannungen – oft von sexueller Natur – sind sogar der Kleber, der den Film zusammenhält. Einmal habe ich eine Schlange in seinen Unterschlupf geschummelt um so vielleicht aus dieser Hölle auszubrechen. Ich habe dann von Mike erfahren, dass er das Biest mit bloßen Händen eingefangen und folgend verspeist hat. Das hat uns dann schon verbunden. Aber auch den Kameramann Martin Flint, den ich selbst in das Projekt geholt habe, konnte ich gar nicht ausstehen und seine Anwesenheit am Set war die größte Herausforderung meines Lebens. Mit dem Kerl arbeite ich übrigens gerade am Pilotfilm für eine Comedy-Serie namens Gandhi Hollywood. Das Ding ist mir auch ein Dorn im Auge. Überdies werde ich noch ein Buch über die Entstehung von Vampire Vienna veröffentlichen, dort steht dann die einzig richtige und echte Wahrheit drinnen und so.

Mit welcher Antagonistenrolle könntest du die Figur eines Vampire Fürsten noch toppen?

Ich glaube nicht, dass diese Leistung noch zu toppen ist. Man muss wissen wann genug ist und man eigentlich alles erzählt hat. Außerdem bin ich jetzt schon 25 und sollte mich langsam zur Ruhe setzen. Ich bin so müde. Davor mache ich noch alles fertig und komplettiere so nebenbei mein Lebenswerk – einen Film über die Menschheitsgeschichte. Von mir für die Menschen. Da mache ich wirklich alles selber: Regie, Buch, Kamera und Catering. Auch werden die knapp über 200 Figuren allein von mir dargestellt – mit verschiedenen Stimmen und Klebe-Bärten. Der Film wird knapp 3 Stunden dauern und es gibt nur eine Vorführung, ich möchte aber nicht verraten wo. Mike Lomoz arbeitet momentan am Fahrplan für die nächsten 5 Teile vom Vampire Vienna-Franchise und möglicherweise erscheine ich in der Filmreihe nochmal als Gast in einem der mehreren geplanten Spin-offs, falls mir wieder die Kohle ausgeht.

Vielen Dank für das Interview. Im Anschluss, ohne weiteres Vorgeplänkel, der neue Trailer zu Vampire Vienna: