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Bei den Dreharbeiten zu Gandhi Hollywood

Neuerlich waren wir bei der Produktion zur originellen österreichischen Action-Komödie Gandhi Hollywood zu Gast.

Über den Inhalt von Gandhi Hollywood können wir an dieser Stelle nicht viel verraten, obwohl wir ausführlich mit Autor, Regisseur, Produzent und Hauptdarsteller Dominic Marcus Singer und Autor, Regisseur, Produzent und Kameramann Martin Flint gesprochen haben. Wir können aber nicht deshalb nichts verraten, weil wir uns zur Schweigepflicht verschrieben oder einen, unter Vorhaltung einer geladenen Pistole unterschriebenen Knebelvertrag unterzeichnet haben, sondern weil wir nach dem Set-Besuch, was den Inhalt des Films betrifft, schlichtweg genau so schlau sind, wie vorher.

Dabei liegt das weniger an mangelnder journalistischer Neugier, immerhin haben wir uns gleich mal die Drehbuchszenen des Tages geschnappt und durchgelesen. Waren beim Drehen der Szenen anwesend. Führten ein impromptu Interview mit Martin Flint und Dominic Marcus Singer in einer der Drehpausen. Und fanden sogar noch Zeit für ein Foto mit den zwei Wachmännern (einer davon wird von Mike Lomoz gespielt, der derzeit an seinem eigenen Film Vampire Vienna arbeitet) zu posieren und sich von ihnen mit Schlagstöcken bedrohen zu lassen. Ja, so geht man halt richtig mit der Presse um, man zeigt ihr wo der Hammer hängt – wir vermuten ja stark, dass dies auf Anraten der Atalo Media Group geschah, ohne ihnen jetzt solche Absichten wie das Erlangen der Weltherrschaft unterstellen zu wollen.

Das soll aber nicht heißen, dass es nicht ungemein Spaß gemacht hat, die ambitionierte Crew Rund um Flint, Singer und Martin Schoditsch (Ton und Sounddesign) bei der Arbeit zu beobachten. Nicht einmal die Tatsache, dass der Antagonist des Films kurzfristig und ohne Bescheid zu geben einen Weckruf an wahrer Professionalität gezeigt hat und einfach nicht zum Dreh erschienen ist, konnte die Crew davon abhalten an ihrem Projekt weiterzuarbeiten. Immerhin wird an Gandhi Hollywood jetzt schon knapp ein Jahr immer wieder mit Unterbrechungen gedreht und es kann durchaus sein, dass das Werk mit einer Spielfilmlänge imponieren möchte (wobei es ja immer heißt, auf die Größe kommt es nicht an, aber seien wir uns mal ehrlich …). Schlußendlich wächst die Geschichte mit der Zeit.

Wieviel Herzblut, Energie und Enthusiasmus in Gandhi Hollywood steckt, zeigt dieser unerschütterliche Arbeitswille und originelle Einfallsreichtum. Wenn das fertige Produkt dann auch so lustig wird, wie es bei den Dreharbeiten zugegangen ist, um genau zu sein, während den Szenen hinter der Kamera zugegangen ist (an dieser Stelle alle Achtung an den Hauptdarsteller, dass er so professionell in seiner Rolle geblieben und spontan improvisiert hat), dann steht mit Gandhi Hollywood ein angenehm erfrischender Independent-Film ins Haus, der sich originell abseits gängiger heimischer Produktionen bewegt. Zu wünschen wäre es den Machern, und auch wenn wir nicht wirklich viel vom Inhalt wissen, konnten sie mit ihrer Geschichte und kreierten Welt nicht nur die Crew laufend motivieren, sondern auch den einzigen anwesenden Pressevertreter mit ihrer Aufopferung und Hingabe (und Schlagstöcken) von dem Projekt begeistern.

Was letztlich rauskommt wird man abwarten müssen. Es heißt ja bekanntlich der Weg ist das Ziel und wenn dieser Weg dann zu neuen Ideen, Zusammenarbeiten, Freundschaften führt und schlichtweg eine inspirierende und spaßige Zeit ist, ist das sicher mal die halbe Miete. Denn dann wird sich dieser Elan auch auf das Publikum übertragen. Und dass dieses zahlreich ist, wünschen wir uns. Nicht zuletzt deshalb, weil man sonst leicht zum Opfer schwer bewaffneter Wachmänner werden kann.

In naher Zukunft folgt dann auch die offizielle Website zum Film. Wer weiß, vielleicht erfährt man dann mehr, wer dieser Gandhi ist und wo zum Teufel Hollywood eigentlich liegt.