Kinectimals-©-2010-Microsoft

Kinectimals

6
Simulation

Ein kleines Katzenjunges tollt verspielt im Gras auf einer sonnigen Waldlichtung herum. Es jagt Hasen und Schmetterlingen hinterher, klettert tollpatschig über einen hohlen Baumstamm und leckt sich danach das Fell sauber. Schüchtern und vorsichtig bewegt sich das Katzenbaby auf den Spieler zu, drückt seine kleinen Vorderpfötchen und sein Stubsnäschen gegen den Bildschirm und schleckt selbigen voller Liebe und Zuneigung von oben bis unten ab.

Womit wir auch schon beim tragenden Grundprinzip von Kinectimals sind, nämlich Niedlichkeit. Aber dazu später etwas mehr. Zu Beginn des Spiels landet man auf der Insel Lemuria, einem wahren Paradies, das von allen nur erdenklichen niedlichen Tierchen bewohnt wird. Nach einer Begrüßung und ersten Einweisung durch den Assistenten „Hummel“, ein kleines fliegendes Vieh, das wie eine bizarre Kreuzung aus einem Frettchen und namensgebender Hummel aussieht, darf man sich ein Katzenjunges als Freund und Spielgefährte aussuchen. Zur Wahl stehen ein Tiger, ein Löwe, ein schwarzer Panter, ein Leo- und ein Gepard. Natürlich einer putziger als der andere.

Hat man das Auswahlprozedere und einige weitere nervige Vorträge von „Hummel“ über den richtigen Umgang mit dem neu adoptierten Katzenbaby, hinter sich gebracht, darf man endlich mal ein wenig mit dem Kätzchen spielen. Fortan ist man also für das kleine Kätzlein verantwortlich und muss es mit Streicheleinheiten, Futter und neuem Spielzeug bei Laune halten. Die traute Zweisamkeit wird allerdings ständig von diesem nervtötendem Assistentenvieh unterbrochen, welches einen bei jeder Gelegenheit (ganz besonders in den ersten paar Spielstunden) mit Gelaber über die Niedlichkeit der Katzenbabys und anderer Inselbewohner, die Faszination des Abenteuers, das Mysterium dessen, was sich wohl hinter dem nächsten Busch verbirgt und irgendwas über Piraten, die vorher auf der Insel waren, zutextet. Zwischen all dem ganzen Unsinn gibt’s dann auch mal die ein oder andere Erklärung zu neuen Steuerungselementen wie zum Beispiel, mit welchen Gesten bringe ich dem Kätzchen Tricks bei, oder wie werfe ich den Ball, das Gummischwein/Gummihuhn, die Frisbee, den bunten Reifen, die gefrorene Pizza und was es sonst noch so alles gibt, richtig.

Wie Anfangs schon erwähnt, gründet sich alles auf die Maxime der Niedlichkeit. Alles ist irgendwie süß, putzig, flauschig und kuschelig. Kinectimals quillt geradezu über vor Niedlichkeit, so sehr, dass es schon wieder übertrieben und teilweise lächerlich wirkt. Abgesehen vom Spielen und Schmusen mit seinem Katzenbaby kann man im Shop von einem Lemuren neues Spielzeug und Futter für die Katze und Möbel für die eigene Hüte kaufen. Das Geld dafür verdient man sich durch das Erkunden der Insel und das Abschließen diverser Herausforderungen, wobei der Großteil nach dem Schema triff dieses Ziel oder wirf jenes um, abläuft.

Außerdem kann man sich noch auf die Suche nach vergrabenen Schätzen begeben. Das Spielprinzip ist eintönig und wiederholt sich zu oft, weshalb das Spiel auch sehr schnell langweilig wird. Von dem Assistentenvieh ganz zu schweigen (allein für die „Hummel“ gibt’s ordentlich Punkteabzug). Kinectimals mag vielleicht bei der angestrebten Zielgruppe (Kleinkinder zwischen drei und vier Jahren, überwiegend Mädchen und eventuell Katzenhaarallergiker) gut ankommen, ist aber für alle anderen Altersgruppen auf Grund des schnell langweilenden Spielprinzips ungeeignet.

Plattform: Xbox 360 (Kinect-Version getestet), Altersfreigabe (PEGI): 3, Spieler: 1-4, Release: 10.11.2010