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Jahrescharts der Redaktion 2016: Film (Teil 1)

Seriously Fucked Up

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Es gibt ja einerseits das herkömmlich und leicht genießbare Kinovergnügen, dass man ohne Anspruch über sich ergehen lassen oder als schlichtes Hintergrundrauschen aufdrehen kann. Andererseits finden sich auch in diesem Jahr einige Werke, bei denen der Ausdruck dieser Rubrik einfach angebracht ist und für Aufmerksamkeit garantiert. So etwa geschehen beim Regisseur Gaspar Noé, der seinem Ruf als Skandalnudel mit Love einmal mehr gerecht wird und das Publikum mit expliziten Sex-Szenen mal zur Abwechslung wieder erröten und/oder in Ohnmacht fallen lässt. Wenn man dann auch noch die Ejakulation des Protagonisten aus nächster Nähe quasi miterlebt, fragt man sich, wie der Regisseur wohl in Zukunft noch für Aufsehen mit seinen Werken sorgen wird. Nicht weniger umstritten aber weit “akzeptabler” ist dann schon der Ausspruch Nicolas Winding Refns, in The Neon Demon seine Fantasie ausgelebt zu haben, ein 16-jähriges Mädchen zu sein. Wie das mit Nekrophilie zusammenpasst darf in seinem Film ausgeforscht werden. Auch richtig zur Sache geht es wenig verwunderlich in Tarantinos achtem Werk The Hateful Eight, wo sich ein schnauzbärtiger Samuel L. Jackson im Schneegestöber fellationieren lässt. Ach und ganz sicher nicht zu vergessen ist logischerweise und für jeden, der ihn schon gesehen hat, Paul Verhoevens Psycho-Thriller/Tour de force Elle, den man am Besten ohne Vorwissen sichtet.