Monkey Man
Monkey Man ist das Regiedebüt des britischen Schauspielers Dev Patel. Der kehrt damit zu seinen indischen Wurzeln zurück und präsentiert einen John Wick-Verschnitt aus Mumbai, bei dem er auch gleich die Hauptrolle übernimmt.
Ein junger Mann (Dev Patel) kämpft sich in der sozialen Hierarchie Mumbais nach oben. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn mit einer Affenmaske auf dem Kopf ficht er illegale Kämpfe in einem Untergrundbetrieb aus, um sich ein paar Rupien dazuzuverdienen. Schließlich schafft er es, als Kellner in einem exklusiven Club anzuheuern. Dabei verfolgt er nur ein Ziel: Rache zu nehmen an dem Mann, der für ein Massaker in dem Dorf wo er einst aufwuchs verantwortlich ist, bei dem auch seine Mutter zu Tode kam.
Dev Patel hat sich 2008 mit seiner Hauptrolle in Danny Boyles Slumdog Millionär in die Herzen der Zuschauer gespielt. Weitere Hauptrollen etwa in Lion (2016) oder The Green Knight (2021) zementierten seinen Status, als einer der vielschichtigsten Darsteller seiner Generation. Doch trotzdem – der große Mainstream-Erfolg blieb noch aus. Vielleicht war es ja deshalb an der Zeit das Heft in die eigene Hand zu nehmen.
In Monkey Man fungiert Patel somit als Regisseur, Produzent, Autor und Hauptdarsteller. Man kann also guten Gewissens sagen, dieser Film ist Patels Baby. Der große Wurf ist Monkey Man leider nicht geworden. Aber sicher auch nichts, wofür man sich genieren muss.
Gerade in der ersten Hälfte gibt sich der Film sehr rau, direkt, stimmig, roh und brutal. Hier wird in der Exposition auch noch jede Menge sozialpolitischer Kommentar verpackt. Die Story entfaltet sich nur langsam und gibt zu Beginn nicht allzu viel preis. Die erste Hälfte gipfelt dann in einem großen Action-Moment, der großartig und schmerzhaft inszeniert ist. Doch dann folgt leider eine allzu vorhersehbare zweite Hälfte, die in einem tatsächlich sehr generischen John Wick-Finale mündet.
Erzähltechnisch ist bei Monkey Man daher nicht viel zu holen. Und dennoch ist der Action-Thriller eine hochenergetische Adrenalinspritze, die durch ihre rohe Inszenierung garantiert viele Fans finden wird. Männerkino halt. Aber bestimmt nicht die schlechteste Sorte.
Regie: Dev Patel, Drehbuch: Dev Patel, Paul Angunawela, John Collee, Darsteller: Dev Patel, Jomon Thomas, Sharlto Copley, Sobhita Dhulipala, Pitobash, Sikander Kher, Vipin Sharma, Filmlänge: 126 Minuten, Kinostart: 04.04.2024