Halloween Ends
Halloween Ends. Das ist der Titel. Und auch ein Versprechen. Hoffentlich. Halloween Ends ist der 13. Film des Franchise. Es ist der Abschluss der neuen Halloween-Trilogie unter der Regie von David Gordon Green. Und es ist ein ziemliches Debakel.
Dabei fängt der Film gar nicht so schlecht an. Er beginnt in der Halloween-Nacht 2019 in Haddonfield, also ein Jahr nachdem Michael Myers wieder mal kräftig gewütet hat (siehe Halloween und Halloween Kills). Allerdings werden wir hier Zeuge einer ganz anderen Katastrophe – nämlich davon, wie der junge Corey (Rohan Campbell) als Babysitter von seinem zu behütendem Kind ordentlich in Bedrängnis gebracht wird.
Diese Eröffnung ist äußerst fies, gleichzeitig irritierend, weil man noch nicht weiß, wohin die Geschichte plötzlich abbiegt. Danach gibt es dann einen Sprung vier Jahre nach vorne. Michael Myers wurde seit der Halloween Nacht 2018 nicht mehr gesehen. Laurie (Jamie Lee Curtis) und ihre Nichte Allyson (Andi Matichak) leben immer noch in Haddonfield – keiner versteht eigentlich genau warum – und versuchen ihre Wunden zu heilen. Doch das nächste Halloween rückt näher …
Also das … das … Das war gar nichts. Nachdem David Gordon Green 2018 mit seiner liebevollen Hommage Halloween Michael Myers neues Leben einhauchte – und damit neue und alte Fans begeisterte – lieferte er bereits letztes Jahr mit Halloween Kills eine deutlich schwächere Fortsetzung ab. Mit Halloween Ends fährt er das Franchise endgültig gegen die Wand. Die Story strotzt nur so von riesigen Logik-Lücken und dummer dramaturgischer Fehlentscheidungen. Dabei war die Idee, den Fokus diesmal auf was anderes zu legen, als es die seelenlose Gewaltorgie Halloween Kills getan hat, gar nicht falsch. Mir Corey hat man auch eine interessante neue Figur eingeführt, die von Rohan Campbell – trotz Totalversagen an der Drehbuchfront – erstaunlich glaubwürdig rüber gebracht wird. Aber sonst stimmt hier leider wirklich gar nichts.
Die Story schafft es gleichzeitig haarsträubend dämlich und stinklangweilig zu sein. Die Gewalt wurde im Vergleich zum Vorgänger wieder deutlich runtergefahren, was jetzt grundsätzlich mal nichts Schlimmes ist. Aber trotzdem fehlt dem Grande Finale dadurch etwas der Saft. Man sitzt im Kino und merkt Minute für Minute, wie die Hoffnung flöten geht, dass das hier doch noch was wird. Das Ganze ist wirklich in einem solchen Ausmaß deppert, dass man sich fragen muss, wer von den Beteiligten denn ernsthaft gedacht hat, dass dieser Film eine geile Idee ist.
Und zu den Beteiligten gehört auch immerhin John Carpenter als ausführender Produzent. Nein, also ehrlich: Warum aus einem grundsätzlich wirklich netten Reboot, eine dermaßen unbefriedigende Trilogie gemacht werden musste, das wird mir wohl niemand mehr erklären können. Bitte lasst es jetzt gut sein. Dieses, an Tiefpunkten nicht gerade arme Franchise, hat soeben den Todesstoß bekommen. Ruhe in Frieden Halloween. Und komm bitte nicht wieder.
Regie: David Gordon Green, Drehbuch: Paul Brad Logan, Chris Bernier, Danny McBride, David Gordon Green, Darsteller: Jamie Lee Curtis, Rohan Campbell, Andi Matichak, Will Patton, Kyle Richards, Nick Castle, Filmlänge: 111 Minuten, Kinostart: 13.10.2022