Starman
Gleich der nächste John Carpenter. Starman fällt als überraschende und ungewöhnliche Ergänzung zu seinem Filmschaffen auf. Ein ruhiges Sci-Fi Drama.
Ein Außerirdischer kommt auf die Erde und wird prompt von der Air Force abgeschossen. Er muss notlanden – ausgerechnet im Wohnzimmer der jungen Witwe Jenny Hayden (Karen Allen). Um sich ihr zu zeigen, nimmt der Alien die Gestalt ihres erst kürzlich verstorbenen Mannes (Jeff Bridges) an. Er braucht ihre Hilfe, um in drei Tagen nach Arizona zu kommen. Dort wird er von seinen Artgenossen wieder abgeholt. Doch das amerikanische Militär weiß von ihm und seiner Notlandung. Sie setzen alles daran um den Außerirdischen in ihre Finger zu bekommen. Für ihn und Jenny beginnt eine gefährliche Odyssee quer durch die Vereinigten Staaten.
In der Filmografie von John Carpenter nimmt Starman einen eher seltenen Stellenwert ein. Er bleibt zwar der Sci-Fi treu, aber im Gegensatz zu seinen sonst eher düsteren Genrebeiträgen wie They Live oder Das Ding aus einer anderen Welt, ist Starman eigentlich ein romantisches Drama. Horrorelemente wird man hier vergebens suchen. Carpenter zeigt in Starman eine ungewöhnliche Sensibilität für leisere Töne und Gefühle. Manchmal gleitet es zwar leicht ins kitschige ab und es gelingt ihm nicht durchwegs die emotionale Daumenschraube voll anzuziehen.
Trotzdem ist Starman einfach eine schön erzählte, sympathische Geschichte. Mit Jeff Bridges als Protagonist hat Carpenter zudem einen starken Hauptdarsteller besetzt. Der Schauspieler zeigt einmal mehr seine Wandlungsfähigkeit und sein immenses Talent. Starman ist durch seine emotionale Geschichte, die originelle Hauptfigur und Carpenters ungewohntem Gespür für Drama vielleicht sogar sein zugänglichster Film. Es ist auf jeden Fall ein Werk, das sowohl für Fans und solche, die sonst nichts mit seinen Filmen anfangen können, geeignet ist. Starman ist einfach ein liebevolles Sci-Fi Drama.
Regie: John Carpenter, Drehbuch: Bruce A. Evans, Raynold Gideon, Darsteller: Jeff Bridges, Karen Allen, Charles Martin Smith, Richard Jaeckel, Filmlänge: 115 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 20.08.2009