El Camino

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Thriller

Wo Breaking Bad aufhört, fängt El Camino an. Vince Gilligan erzählt darin die Geschichte von Jesse Pinkman zu Ende, allerdings nicht immer spannend.

Jesse Pinkman (Aaron Paul) entkommt in einem El Camino dem Anwesen der White Supremacy, bevor die Polizei eintrifft. Zuerst sucht er bei seinen alten Freunde Skinny Pete (Charles Baker) und Badger (Matt L. Jones) Unterschlupf. Danach versucht er den Wagen loszuwerden, an Geld zu kommen und nach Alaska zu verschwinden. Genau wie er es einmal mit Mike Ehrmantraut (Jonathan Banks) besprochen hat. Aber korrupte Polizisten, Kleinganoven und auch die Fahndung nach ihm, als einzigen Überlebenden von Walter Whites (Bryan Cranstons) Massaker, machen ihm seine Mission nahezu unmöglich.

 

El Camino sollte ein würdiger Abschluss für die Geschichte von Jesse Pinkman sein. Als eine Figur, der dermaßen übel mitgespielt wurde, hätte er es sich auch verdient. Aber wie das auch schon oft bei Breaking Bad der Fall war, wird die Handlung von einer gepflegten Langeweile durchzogen. Anstatt ein rasantes Drama oder einen spannenden Thriller, bekommt man in die Länge gezogene Szenen und unnötige Rückblenden geboten. Der Film wirkt dadurch mehr wie eine aufgeblasene Episode, die es nicht in die Serie geschafft hat.

Zumindest die Darsteller sind durchwegs stark. Aaron Paul zeigt einmal mehr, dass Jesse Pinkman eine Figur ist, die wie auf ihn zugeschrieben wirkt. Er ist diese Figur. Aber auch die Nebendarsteller, den Großteil kennt man aus der Serie, machen ihre Sache gut. Da wundert man sich zwangsläufig, wie viel besser El Camino hätte sein können, wenn das Drehbuch mehr hergeben würde. So wirkt das Ganze wie eine rausgeschnittene Episode oder ein überlanger Kurzfilm. Weniger wäre in dem Fall mehr gewesen. So ist El Camino wirklich nur für Hardcore-Fans der Serie zu empfehlen.

Regie und Drehbuch: Vince Gilligan, Darsteller: Aaron Paul, Jonathan Banks, Matt Jones, Charles Baker, Todd Terry, Filmlänge: 122 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 05.11.2020

El Camino