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Woody Allen: A Documentary

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Doku

Über 40 Jahre Woody Allen, jedes Jahr ein Film – das ist doch eine Dokumentation wert. Der Regisseur, Autor und Produzent Robert B. Weide („The Marx Brothers in a Nutshell“, „Larry David“, „New York für Anfänger“) hat Allen begleitet und zeigt dessen Werdegang von seiner Kindheit in Brooklyn bis zu seinem aktuellen Filmstart „To Rome with Love“…

 Woody Allen wurde als Allan Stewart Konigsberg in New York geboren. Mit 16 Jahren beliefert er namhafte Kolumnisten und Komiker mit Gags, Anfang zwanzig wird er als Autor für die „Sid Caesar Show“ engagiert. Einige Jahre später tritt er selbst als Komiker in Nachtclubs und im Fernsehen auf. Die Arbeit an einem Drehbuch wird ihm angeboten, er schreibt „What‘s new Pussycat“ (Clive Donner, 1965) und entwirft darin auch eine Rolle für sich selbst. Obwohl der Film ein großer finanzieller Erfolg wurde, empfand Allen sein Drehbuch als zerstört. Keines seiner Drehbücher sollte jemals wieder von anderen umgesetzt werden. Mit „Take the Money and Run“ („Woody, der Unglücksrabe“, 1969) war er zugleich Drehbuchautor, Schauspieler und Regisseur. Und das gilt bis heute: Wenn Woody Allen ein Drehbuch schreibt, führt er selbst Regie, und umgekehrt.

All seine Filme begegnen der Welt mit einer guten Portion Humor. In seinen frühen Arbeiten sind es vor allem Klamauk und Absurdität („Bananas“, 1971; „Die letzte Nacht des Boris Gruschenko“, 1975), die das Publikum, die Kritiker und die Investoren begeistern. Später bricht Allen die Leichtigkeit der Oberfläche zugunsten von durchaus psychologischen Tiefenschichten auf. Das macht sich bezahlt, in Qualität wie Quantität: „Annie Hall“ („Der Stadtneurotiker“, 1977) gewinnt vier Academy Awards (Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch und Beste Hauptdarstellerin).

Die Hauptdarstellerin Diane Keaton war nicht nur langjährige Standardbesetzung, sondern auch Lebenspartnerin Allens – eine Kombination, die auch für Mia Farrow gilt. Doch Affären und Skandale bleiben in der Dokumentation beiläufig. Stattdessen kommt glücklicherweise ein anderer Aspekt zum Vorschein: Woody Allens Persönlichkeit. Wir hören vom kleinen Jungen in Brooklyn, der geschockt von seiner Sterblichkeit erfährt, erzählt von einem über 70-Jährigen, der, so scheint es, noch immer mit kindlichem Trotz dagegen arbeitet. Nicht die Perfektion, sondern die Aktion treibt ihn an. Hätte er das große Meisterwerk geschaffen, was bliebe noch zu tun, außer Klarinettespielen in seiner Jazzband?

Als Regisseur verliert sich Allen nicht in Szenen und unzähligen Takes. Er formt die Schauspieler nicht, sondern setzt sie ein, darunter auch eine endlose Reihe an prominenten Namen: Julia Roberts, Goldie Hawn, Hugh Grant, Sean Penn, Penélope Cruz, Leonardo di Caprio, Scarlett Johansson, Naomie Watts u.v.m. So intensiv Woody Allen auch arbeitet, irgendwann ist es für ihn Zeit nach Hause zu gehen, z.B. wenn es ein Baseballspiel zu sehen gibt.

Diese Seite der Dokumentation ist beeindruckend. Die teilweise störende musikalische Untermalung und Aufmachung nimmt man dafür in Kauf. Das Who-is-Who seiner Karriere verblasst gegen Woody Allens eigene, zurückhaltende Präsenz. Martin Scorsese bemerkt: „Er kehrt jedes Jahr von neuem zu uns zurück, erzählt vom Leben, was er tut, was er denkt, wie er sich verändert, wie er sich nicht verändert. Und man mag zustimmen, man mag anderer Meinung sein, man mag ihn oder mag ihn nicht – es spielt keine Rolle.“ So ist es. In Woody Allens Schublade steckt ein Zettelhaufen voll Ideen, die nächste, Nummer 43, befindet sich bereits in Pre-Production… 

Regie & Drehbuch: Robert B. Weide, Darsteller: Woody Allen, Letty Aronson, Marshall Brickman, Josh Brolin, Penélope Cruz, John Cusack, Sean Penn, Scarlett Johansson Laufzeit: 113 Minuten, Filmstart: 13.07.2012




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