Die Geschichte der Menschheit-leicht gekürzt (c) Warner Bros. Pictures(5)

Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt

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Komödie

Der Titel Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt macht überdeutlich, wo Erik Haffner sein komödiantisches Kinodebüt in der Filmgeschichtsschreibung gern eingeordnet sehen will: zwischen Mel Brooks History of the World – Part I, Monthy Pythons Life of Brian oder wenigstens in einer Fußnote zu Drunk History. Auf den Ruhm der satirischen US-Serie spekuliert schon die von ihm mitinszenierte Comedy-Reihe Sketch History, die Haffner, sein serienerprobter Co-Drehbuchautor Chris Geletneky und Claudius Pläging nun auf die Leinwand hieven.

Die Schwächen der Fernsehvorlage, deren prominentere Ensemble-Mitglieder sich in wahllos zusammengewürfelten Episoden durch die Epochen chargieren, werden mit üppigerem Budget maximiert. Ein historischer Tiefpunkt pseudo-politisch präparierter Humorlosigkeit.

 

Letzte unterbindet jedes vage Schmunzeln selbst an den vereinzelten Stellen – genau genommen sind es zwei – an denen sich die von einer unnötigen Rahmenhandlung zusammengehaltenen Histörchen über das Kindergartenniveau von Pupsen und „Hihihi, Penis!“ hinausbewegt. Zwar ist das Bisschen Religionskritik weder gewagt noch clever, aber erinnert an die ängstlich vermiedenen Möglichkeiten.

Sämtliche übrigen Szenarien bereiten den Rahmen für sozial- oder staatskritische Pointen, doch flüchten zu Slapstick, Körpersubstanzen oder -teilen und Kalauern. Nichts davon ist originell oder gewitzt. Die Geschichtsrezeption ist gestrig, das Menschenbild eurozentrisch, die Weltsicht begrenzt und Zeitaktualität nicht nur dramatisch Äonen weit weg. Geht es noch schlimmer? Ja, mit Deutschrap.

Regie: Erik Haffner, Drehbuch: Erik Haffner, Chris Geletneky, Claudius Pläging, Roland Slawik, Darsteller: Jeanette Hain, Heino Ferch, Christoph Maria Herbst, Tanya Kostadinova, Matthias Matschke, Filmlänge: 96 Minuten, Kinostart: 16.06.2022

Die Geschichte der Menschheit - leicht gekürzt