PES 2012 © 2011 Konami

Pro Evolution Soccer 2012

7
Simulation

Fußball, ohne Zweifel die beliebteste Sportart hierzulande, ist natürlich auch prominent auf den Konsolen vertreten. Neben Fifa zählt Pro Evolution Soccer (kurz PES) zu den erfolgreichsten Fußballspielen und wartet jedes Jahr mit einer aktuellen Version auf. Nicht nur für solche, die selbst aktiv den Sport betreiben, sondern auch für diejenigen, die es sich lieber auf der Couch bequem machen und trotzdem in den Genuss von zumindest interaktivem Fußball kommen wollen, bietet PES vor allem eines, viel Spaß bei möglichst hohem Realismus. Aber dabei entstehen schon Widersprüche. Denn vor allem nach Längerem spielen, fällt einem auf, dass der Realismus nur ein scheinbarer ist.

Neben den höchst fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen (natürlich stets zugunsten des gegnerischen Teams), ist auch die Variationsvielfalt von erfolgreichen Toren eingeschränkt. Man merkt, dass es nur eine begrenzte Anzahl an Möglichkeiten gibt, wie man zu Treffern gelangt. Anders verhält es sich da schon mit gegnerischen Toren. Diese kommen meist nur durch die Unfähigkeit des eigenen Tormannes zustande.

Dafür wird man jedoch mit einer feinen Grafik belohnt, die einem sogar erlaubt alle Spieler genau zu erkennen. Darüber hinaus ist die Spielmechanik gut zu handhaben. Gerade auf hohem Niveau muss man sie verdammt gut beherrschen, um noch Gewinnchancen zu haben. Gleichzeitig führt das aber dazu, dass PES nichts für Gelegenheitsspieler ist. Der Einstieg wird einem nicht leicht gemacht, selbst beim Legenden-Modus, wo man die Karriere seines selbst erfundenen Spielers von den Anfangsjahren bis zur Pension spielt, muss man sich zu Beginn mit einem extrem schwachen Alter-Ego begnügen. Dort finden sich auch gleich weitere Kritikpunkte. Abgesehen davon, dass die Sprüche des Agenten des Spielers sich extrem schnell wiederholen (eine Krankheit von der auch die Kommentatoren befallen sind), ist vor allem die KI deiner Kollegen, wenngleich besser als im Vorgänger, nach wie vor sehr fragwürdig (ein Spieler der im Out steht und den Ball fordert, darf einfach nicht angespielt werden, das muss auch die KI checken).

Gleiches gilt für die Entscheidungen des Teammanagers, zumindest sofern man ihn vom Spiel steuern lässt. Sein System zur Auswechslung lässt sich nur schwer erschließen, wechselt er nämlich nicht immer den müdesten Spieler aus. Aber alles in allem kann man dennoch sagen, dass PES 2012 enorm viel Spaß macht, sobald man den Einstieg geschafft hat. Anhänger von Fifa werden durch Pro Evolution Soccer nicht zum Umstieg bekehrt, aber Fans des Vorgängers können getrost zugreifen.

Plattform: PS3 (Version getestet), PC, XBox 360, Wii, PSP, Altersfreigabe (PEGI): 3, Spieler: 1-5, Online, Erscheinungsdatum: 30.09.2011