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Nintendo Labo – Robo-Set

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DIY

Das erste Nintendo Labo Set beinhaltet so viele verschiedene Gadgets, dass es einfach ist das zweite Set zu übersehen. Mit dem Robo(ter)-Set erhält man auf den ersten Blick auch deutlich weniger, wie rechtfertigt sich also der höhere Preis? Während das erste Set eher eine Sammlung von Kuriositäten enthält, die mehr Spielzeug als Videospiel sind, verhält es sich hier genau umgekehrt.

Die Idee ist es zunächst einen Roboteranzug zu bauen, mit dem man dann in die Rolle eines gigantischen Mechs schlüpfen kann, der in einer Großstadt die totale Verwüstung anrichtet. Wer Nintendo genauer folgt, dem wird das Stück Software sicher bekannt vorkommen, war es unter dem Namen „Project Giant Robot“ für viele Jahre ein mysteriöser Wii U-Titel auf Nintendos Release-Listen.

Doch das Wii U-Gamepad ist nun Geschichte und so muss man sich eben zuerst den Controller aus Pappe zusammenbauen. Und der hat es wirklich in sich. Im Grunde besteht das Teil aus einem Rucksack, in dem ein Mechanismus über Schnüre die Bewegungen von Armen und Beinen misst. Virtual-Reality-Body-Tracking für Sparefrohs sozusagen, doch tatsächlich bietet der Mechanismus ganz eigene Vorzüge.

So fühlt sich die Bedienung richtig gut an, weil man als Spieler durch einen faszinierenden Mechanismus, den er zuvor selbst gebaut hat, einen echten Widerstand spürt. Das Konstrukt erhält Gewicht und fühlt sich wertig an, wodurch es richtig Spaß macht mit den Fäusten die virtuelle Stadt in Schutt und Asche zu legen.

Das Spiel selbst bietet zahlreiche Missionen, in denen sich diverse Spezialattacken erlernen lassen. So wird man als Spieler in die unterschiedlichen Aspekte der Steuerung eingeführt. Es geht dabei primär um die Jagd nach dem Highscore – eben kurzweilig und unterhaltsam.

Das Roboter-Set ist zwar nicht ganz so vielseitig wie das andere Set, der Zusammenbau einer komplexeren Maschine, vor allem mit Teilen wie Stoffriemen und Gewichten, ist aber extrem unterhaltsam. Der Zen-artige Zustand, in dem man die ausgeklügelten Papp-Mechanismen nach Anleitung zusammensetzt, übt den selben Reiz aus.

Die Software ist dafür aber deutlich langlebiger und bietet etwas mehr Tiefe als die recht kurzweiligen Titel des Vorgängers. Insgesamt ist allerdings gerade die Flexibilität eines Pianos kaum zu erreichen, weshalb das Set trotz großem Spaßfaktor für die meisten die zweite Wahl sein wird. Nicht zuletzt ist es die enorme Größe des Rucksacks, die in so manchem Haushalt  ein Problem sein könne.

Plattform: Switch (Toy-Con 2 getestet), Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 7, Release: 27.04.2018, nintendo.at/Nintendo-Labo