Von allen Filmfans unter den massenmordenden Dikatatoren ist Kim Jong-Il vielleicht der gruseligste. In ihrem unglaublich-aber-wahren Dokumentarfilm zeigen Robert Cannan und Ross Adam die Geschichte des koreanischen Schauspielerpaars, das der filmverrückte Fanatiker kidnappte.
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Anders als es der Titel nahelegt, thematisiert Michael Moores neue Dokumentation nicht die aggressive Außenpolitik der USA, sondern deren sozialpolitische Krisenherde. Die Versprechen von Freiheit, Chancengleichheit und Glück sind längst ausgehöhlt: Worthülsen, die nur allzu oft dazu dienen Bürger- und Menschenrechtsverletzungen zu rechtfertigen.
In The Seasons in Quincy: Four Portraits of John Berger verweben sich Hommage und Biografie, Essay und Interpretation zu einer vielschichtigen Charakterstudie des Schriftstellers, Kritikers, Malers und Dichters John Berger.
Uncle Howard lässt den Zuschauer unmittelbar an einem vor Kreativität sprühenden Leben teilhaben und mit ihm an einer enigmatischen kulturellen Ära des Wandels.
„Sie stand in Kontakt mit ihren Gefühlen.“, beschreibt ein ehemaliges Band-Mitglied Janis Joplin und die ungeheure Ausdruckskraft, die ihre Musik ausmacht. Regisseurin Amy Berg nimmt sich in ihrer Filmbiografie diese Authentizität zum Vorbild. Jede Szene transportiert so viel wie nur irgend möglich von der Protagonistin, die einen trotz der konventionellen Inszenierung packt.
Es gibt Filme, egal ob Dokumentation oder Spielfilm, die sind vielleicht nicht in allen Bereichen perfekt, aber sie lassen einem nicht mehr los und wirken noch lange Zeit nach. Der Dokumentar- mit Spielfilm mischende In the Sands of Babylon ist so ein Werk.
Was am 6. August 1945 mit Hiroshima geschah, ist wohl bekannt. Der Dokumentarfilm Als die Sonne vom Himmel fiel ist die Suche einer Enkelin nach Antworten über das Leben kurz nach dem Atombombenabwurf auf die Heimatstadt ihrer Großeltern und wie dieser Angriff die Menschen dort verändert hat.
Angesichts der jüngsten Terroranschläge eine Dokumentation die an Brisanz und Härte nur noch dazu gewonnen hat: Warriors from the North erzählt vom „Heiligen Krieg“ in Somalia und erschüttert mit eindringlichen Bildern und einer erdrückenden Ehrlichkeit.
Was wird man für ein Mensch, wenn man weggesperrt in einem Apartment im Herzen New Yorks aufwächst? Dieser Frage geht Crystal Moselle in ihrer Debüt-Dokumentation Wolfpack nach.
Ähnlich wie schon Morgan Spurlock in Super Size Me unterzieht sich in Voll verzuckert – That Sugar Film der Australier Damon Gameau einem kulinarischen Selbstexperiment. Statt Burger erhöht er in seiner Doku seinen Tageskonsum von Zucker.
1967 interviewte der Schriftsteller Amos Oz junge Männer, die gerade aus dem „Sechstagekrieg“ zurückgekommen waren. Die Dokumentation Censored Voices widmet sich nun den daraus entstandenen Tonbandaufnahmen, deren Veröffentlichung damals verboten war.
Dunkle Gestalten mit langen Klauen und großen Augen, die Nacht für Nacht wiederkommen, ohne dass man sich ihrer erwehren kann? Gutenachtgeschichten sehen anders aus.
Obwohl meist die Spielfilme mehr Aufmerksamkeit auf der Viennale bekommen, sind es oft die Dokus, die mit ihrer Qualität überraschen. So auch Dark Forests, der von einem kleinen sibirischen Dorf und einen großen, dunklen Wald erzählt.
Durchdringende Stille und Traurigkeit: Joshua Oppenheimer widmet sich in The Look of Silence erneut dem grausamen Genozid in Indonesien, zeigt aber nun den Blickwinkel der Opfer.
Das der chinesische Dokumentarfilmer Zhao Liang mit seinem Heimatland auf Kriegsfuß steht, dürfte bei der Betrachtung seiner bisherigen Werke außer Frage sein. Sein neuester Film Bei xi mo shou („Behemoth“) beschäftigt sich auf poetische Weise mit dem Zusammenspiel zwischen Mensch und Natur.