Spider-Man: Far From Home
Spider-Man ist zurück in Far From Home – dem 23. Film des MCU, der sowohl als Fortsetzung zum vorherigen Spider-Man: Homecoming sowie Avengers: Endgame zu sehen ist. Ebenfalls wird Phase 3 des MCU mit diesem Film geschlossen. Wer Endgame noch nicht gesehen hat und Spoiler hasst, sollte von hier an auf den letzten Absatz springen.
Und darum geht’s: Nach dem Tod von Tony Stark und dem Wiederauftauchen der verloren geglaubten zweiten Hälfte der Menschheit, befinden sich alle mehr oder weniger auf dem Weg zurück zur Normalität. Besonders Peter Parker (Tom Holland) alias Spider-Man braucht dringend eine Auszeit. Die geplante Schulreise nach und durch Europa kommt da gerade richtig. Auf dem Trip plant Peter MJ (Zendaya) endlich seine Liebe zu gestehen. Aber just in Venedig angekommen wird die Schulklasse von einem Wassermonster attackiert. Doch nicht nur Spider-Man ist sogleich zur Stelle – auch ein neuer Held betritt die Bühne und trägt zur Rettung bei. Die Presse gibt ihm den Namen Mysterio (Jake Gyllenhaal). Doch kann man dem wirklich trauen?
Far From Home ist eine schöne und gelungene Weiterführung des MCU. Der Tod Tony Starks und die Auswirkung dessen auf die (Film-)Welt sind omnipräsent. Zudem bietet der Film wieder jede Menge nette Coming-of-Age-Comedy – auch wenn es bisweilen in Sachen Albernheit auf die Spitze getrieben wird (z.B. die Lehrer). Mysterios Plan ist – ohne zu viel spoilern zu wollen – als eher haarsträubend zu bezeichnen. Und auch wenn Gyllenhaal keine schlechte Performance abgibt, bleibt Mysterio alles in allem dennoch der typisch schwache MCU-Bösewicht (im Gegensatz zu Michael Keaton in Homecoming zumindest). Dies ist natürlich eher den Drehbuchautoren zu verdanken. Auch schöpft der Film nicht wirklich aus seiner netten Ausgangssituation – eben dem Schultrip durch Europa – sondern scheint ab der Hälfte auserzählt zu sein. Und geht zum genretypischen Action-Overkill in der zweiten Filmhälfte über. Schade. Hätte er nicht nötig gehabt.
Das ist dann aber auch wieder mal eher Jammern auf hohem Niveau, denn natürlich ist hier alles super gemacht. Unterm Strich bleibt Far From Home ein perfekt unterhaltender Sommer-Blockbuster, mit einer Menge warmherzigen Humor und gut aufgelegten Darstellern. Gesamtheitlich im besseren Mittelfeld des MCU anzusiedeln. Die Mid-Credit-Szene ist dann ein leichter Schocker und lässt einen ganz schön aufgewühlt sitzen. Wie wir Marvel kennen, lassen sie uns aber wohl nicht zu lange zittern. Phase 4 darf beginnen.
Regie: Jon Watts, Drehbuch: Chris McKenna, Erik Sommers, Darsteller: Tom Holland, Samuel L. Jackson, Jake Gyllenhaal, Marisa Tomei, Jon Favreau, Zendaya, Jacob Batalon, Filmlänge: 129 Minuten, Kinostart: 04.07.2019