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Newcomer-Check: Wer ist Mascha?

Schon lange ist sie eine unserer heißesten Geheimtipps,  jetzt schlägt Mascha endlich zu. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Mit ihrer neuen Single Liebe Siegt thematisiert sie in einem eindrucksvollen Musikvideo das brisante Thema der häuslichen und sexuellen Gewalt gegen Frauen. Sie spricht damit wieder einmal eine gesellschaftliche Problemstellung an, die in Österreich oft genug unter den Tisch gekehrt wird und versucht dieser durch ihre Kunst Gehör zu verschaffen.

Bereits letzten September hoben wir die junge Wiener Comedy-Musikern am Waves Festival für ihre unglaubliche Leistung hervor: Mascha ist nicht nur ein Multitalent, was Singen und Produzieren von Musik anbelangt, sie schafft es ebenfalls auf wahnsinnig geschmackvolle Art und Weise harte Themen durch satirischen Humor aufzuweichen und dem Publikum mit einer gewaltigen Portion Sympathie zu servieren. Egal ob Kritik an großen Musiklabels, Personen aus der Politik oder der eigenen Generation Internet –  Wir waren begeistert, von ihrer Begeisterung, ihrer Passion und der unbeschwerten Selbstironie, mit der sie das Publikum mühelos auf ihre Seite zog.

Um einiges ernster als damals, jedoch nicht weniger genial ist ihre neuste musikalische Errungenschaft, allem voran das Musikvideo: Eine Trigger-Warnung über Gewaltdarstellung wird eingeblendet. Eine eingängige Schlager Melodie ertönt, Mascha tanzt im Dirndl durch eine kitschige Berglandschaft. Und dann ist da noch dieses mulmige Gefühl im Bauch, das einem sagt, dass hier irgendwas nicht stimmt. Die Stimmung in Liebe siegt schlägt ab der zweiten Hilfe des Liedes schlagartig um und die zuvor perfekte Idylle verwandelt sich in einen grauenvollen Alptraum: Maschas Gesicht und Arme sind plötzlich mit blauen Flecken übersäht, die Szenen des Videos werden immer graphischer. Am Ende liegt die verprügelte Mascha blutend im weißen Schnee, der Bildschirm wird schwarz. „Mindestens jede fünfte Frau* in Österreich ist seit ihrem 15. Lebensjahr von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen. Häusliche Gewalt findet in allen sozialen Schichten statt. Wir dürfen nicht wegschauen!“ steht da und verstärkt das Gefühl der Gänsehaut, die sich beim Schauen gebildet hat noch um einiges mehr.

Mascha thematisiert einen allgegenwärtigen Missstand, bei dem seit Jahrzehnten weggeschaut wird. Das Video bildet die typische Österreichische Mentalität ab, nach der alles perfekt ist, so lange man den Schein nach Außen hin wahrt. Der Song ist ein Wachrütteln, ein Apell an die Gesellschaft, die Augen vor diesen normalisierten Auswüchsen der Grausamkeit nicht länger zu verschließen.

Der Mut den es abverlangt, sich derartig kontroversen, schweren Themen anzunehmen und die Stärke der Umsetzung mit Text, Musik und vor Allem dem gelungenen Video verdient unsere volle Hochachtung. Wir klatschen laut Bravo für Mascha, die sich mit ihrem neuen Song um ein weiteres Mal selbst übertroffen hat.

www.mascha.lol