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Jahrescharts der Redaktion 2012: Filme – Teil 2!

Die erste Runde ist vorbei, Start in die zweite. Der Kater von Silvester ist verflogen, die letzten Mistkübel in die Luft gejagt, also war es Zeit sich mit dem zweiten Teil der Jahrescharts anzulegen. Mit Schwung und Elan haben wir uns in die Arbeit gestürzt, um diesmal das Augenmerk mehr auf die positiven Eindrücke des letzten Jahres zu legen (vielleicht war es aber auch nur Nostalgie, dass wir schon wieder ein Jahr älter sind). Aber ganz ohne meckern geht es natürlich auch nicht, denn einigen Filmen und ihren Machern darf einfach nicht verziehen werden und die bekommen hier weiterhin ihr Fett weg. Ohne weitere Umschweife hier nun der heiß ersehnte zweite Teil unserer Jahrescharts (mal ehrlich, gibt’s irgendwo bessere?).

Bad-Ass des Jahres

Heutzutage versuchen ja alle Helden hart, cool, lässig und abgebrüht zu sein. Jeder lässt den Bad-Ass raushängen, aber nur die wenigsten wirken dabei lächerlich und unglaubwürdig. Obwohl Karl Urban in Dredd (zur Kritik) großteils auf seine Mimik verzichten muss, mindert das nicht sein Können Verbrechern in den Arsch zu treten. Liam Neeson macht in The Grey (zur Kritik) zwar keine Verbrecher fertig, sondern einfach nur ein paar hungrige, wilde Wölfe inmitten der rauen Landschaft Alaskas. Für jeden anderen eine Katastrophe, für ihn ein Sonntagsspaziergang. Kein Sonntagsspaziergang ist die Rettung der Welt, aber jemanden wie Mark Ruffalo als Hulk in The Avengers (zur Kritik) kostet das nur ein Grunzen, kein anderer Marvel-Held verfügt über derartige Kräfte, dass er mit einem nordischen Gott den Boden aufwischen kann. Roony Mara’s einzige Superkraft in The Girl with the Dragon Tatoo (zur Kritik) ist ihre Fähigkeit mit einem Computer jeden fertig zu machen, der ihr blöd kommt. Jeder der sich mit ihr anlegt, sollte damit rechnen bald für immer gebrandmarkt (oder tätowiert) zu sein. 

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Schauspielnachwuchs des Jahres

Wenn Quvenzhané Wallis in Benh Zeitlins postapokalyptischem Märchen Beasts of the Southern Wild (zur Kritik) die Armmuskulatur anspannt und brüllt wie ein Löwe, dann hat man keine Zweifel mehr daran, dass die kleine Hushpuppy allen Gefahren der Welt – seien es prähistorische Biester, sintflutartige Stürme oder der Verlust eines geliebten Menschen – gewachsen sein wird. Wie eine Naturgewalt wirbelt sie durch den Film und erobert vom ersten Moment an selbst das widerspenstigste Zuschauerherz. Mit nicht weniger Intensität wirbelt der kleine Pierce Gagnon in Looper (zur Kritik) allerhand Inventar und Charaktere durch die Luft – mal weniger freundlich, aber immer überzeugend. Das seine Rolle zudem noch eine besonders wichtige für den ganzen Film darstellt, begeistert dabei umso mehr. Und herzig ist der Kleine dann auch noch…[/alert]

Make-Up Geniestreich des Jahres

Dass es meist eher zu den peinlicheren Unterfangen zählt, Hollywood-Sternchen im Film glaubwürdig als hässliche Entlein zu tarnen, das haben bereits unzählige amerikanische Highschool-Komödien à la Eine wie keine unter Beweis gestellt. Die obligatorische Hornbrille und der Schlabber-Pulli reichen hier meist aus, um eine letztendlich doch noch begehrte Prom Queen anfangs zur verschmähten Außenseiterin zu degradieren. Aber es geht auch anders! Wie meisterhaft hässlich Regie-Newcomer Richard Bates in Excision (zur Kritik) seine Hauptdarstellerin in Szene zu setzen vermag, das gibt es im Kino wahrlich selten zu sehen. Und dass sich hinter dem Objekt des Grauens die junge Anna Lynne McCord verbirgt, eher bekannt für ihre ganz und gar unhässlichen Rollen in TV-Serien wie Nip/Tuck oder Beverly Hills 90210 (dem Teenie Spin-off), das grenzt ans Unfassbare. Google-Bild Recherche empfohlen!

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Beste-Analog-Biester Award

Computer Generated Imagery (CGI) hat dem Kino viele neue Möglichkeiten beschert. Wenn sich jedoch mittlerweile selbst die einst kreativsten Meister des analog angefertigten Phantastischen – wie Tim Burton oder Terry Gilliam – zum ungenierten CGI-Gelage verführen lassen, dann ist das als sehr schmerzlicher Verlust zu betrachten. Umso mehr darf man sich freuen, dass ein junger Regisseur wie Benh Zeitlin seine Beasts of the Southern Wild lieber ohne große Computereffekte durch den Film jagen lässt. So realistisch und greifbar wirken die gewaltigen Auerochsen (eine vor langer Zeit ausgestorbene Tierart), dass man sich unweigerlich fragt: Wie hat er das gemacht? Nun – für alle Neugierigen gibt es hier die Antwort: Als Darsteller dienten junge vietnamesische Hängebauchschweine im Auerochs-Kostüm, die auf ein Laufband gesetzt und mittels möglichst niedrig fixierter Kamera gefilmt wurden, um sie größer erscheinen zu lassen. Ein schöneres Ergebnis hätte selbst das teuerste CGI niemals geliefert.[/alert]

Soundtrack des Jahres

Meist dienen Soundtracks als bloße und mehr oder weniger dezente Untermalung des Bild-Geschehens. In seltenen Fällen jedoch tritt die Soundkulisse aus dem Hintergrund hervor, lässt einen Film auch zum akustischen Erlebnis werden und klingt noch tagelang in den Ohren nach. So zählte es dieses Jahr wohl zu den schönsten Momenten aller Drive (zur Kritik) – Enthusiasten, die Retro – 80er – Synthiepop – Elektroklänge dieses großartigen Soundtracks auf den eigenen iPod zu laden und sich mit Songs wie Kavinskys Nightcall oder Electric Youths A Real Hero zur Gänsehaut zu verhelfen. Auch der treibende Sound der deutschen (zum Teil gestellten) Doku This Ain’t California (zur Kritik) über die 80er Jahre Skateboard-Jugend in der DDR brannte sich mit einem ungewöhnlichen Mix aus alten deutschen Schlager-Hits und pulsierenden Elektrobeats von u. a. Trentemøller ins Gedächtnis. Erwähnt werden sollte zuletzt noch der von Arctic Monkeys Frontman Alex Turner geschriebene Soundtrack zu Richard Ayoades charmanter Coming of Age Dramedy Submarine.

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Horror des Jahres

Für Anhänger des Horror-Genres erwies sich auch 2012 wieder als ein Jahr der herben Enttäuschungen. Die Cabin in the Woods war zwar durchaus vielversprechend, gruseln ließ es sich allerdings angesichts dieser selbstironischen Genre-Parodie keine Sekunde lang. Zum Glück gab es da noch einen außergewöhnlichen Crossing Europe Festivalfilm namens Livid (zur Kritik), der den wahnsinnigen Hirnwindungen des französischen Regisseur-Duos Maury/Bustillo entsprungen ist und das stagnierte Genre zu neuer elektrisierender Höchstform aufblühen ließ. Einen so markerschütternden, unfassbaren und unbändigen Horror gab es seit The Ring nicht mehr zu sehen. Livid ist der Stoff, aus dem jene Alpträume gemacht sind, die man sein Leben lang nicht mehr vergessen wird.[/alert]

Szene des Jahres

Für einen scheinbar endlosen Moment wird das Szenenlicht gedimmt und in besinnlicher Zeitlupe drückt der namenlose Driver seine Nachbarin Irene mit sanften Händen und Funken sprühendem Blickaustausch zur Seite, bevor er sich abwendet, um einem Handlanger des Bösen wiederholt den Schädel einzuschlagen: Noch nie prallten romantischer Kitsch und brachialste Gewalt so unfassbar brillant und gänsehauterzeugend aufeinander wie in der Fahrstuhl-Sequenz in Nicolas Winding Refns “Anti-Action-Film des Jahres” Drive. Die Zeitlupe gegen Zeitmangel tauscht eine Person unfreiwillig in Looper ein, um die verheerenden Auswirkungen des Verrates an einen Mafiaboss darzustellen. Hart an der Grenze und garantiert schockierend verschwinden nach und nach Körperteile in jener überaus eindrucksvollen Sequenz, die einem – auch aufgrund ihres Einfallsreichtums –  sicherlich den Atem nimmt.

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Superlauter-Brainfart-Blockbuster Award

The Twilight Saga: Breaking Dawn – Biss zum Ende der Nacht Teil 2 (zur Kritik). Muss man zu diesem Titel – oder besser noch: zum deutschen Untertitel – eigentlich noch etwas hinzufügen? Vielleicht den leicht verklärten Gesichtsausdruck von Kristen Stewart mit halboffenem Mund oder die Stofffetzen von Taylor Lautners hundertstem Shirt, das er sich zwanglos vom 12-Pack reißt. Ein Bourne Film ohne Jason Bourne? Eine perfekte Trilogie verunglimpfen? Warum einen blassen Jeremy Renner gegen den fantastischen Matt Damon tauschen? Weil besagter Herr Damon vermutlich nicht vom Drehbuch überzeugt war. Weil er den Film nur unter der Regie von Peter Greengrass gemacht hätte. Matt Damons Zweifel sollten Recht behalten. Das Bourne Vermächtnis (zur Kritik) ist ein unnötiger Blockbuster, nur damit man einen Blockbuster ins Kino bringt, mehr Sinn braucht es nicht. Clash of the Titans hatte zumindest die “Release the Kraken”- Catchphrase und Mads Mikkelsen in einer Nebenrollen, um die Neuauflage des Sandalen-B-Movies einigermaßen interessant zu gestalten. Der direkte Nachfolger, Wrath of the Titans (zur Kritik), konnte noch weniger Eindruck hinterlassen und verschwindet mit schalem Nachgeschmack auf den schnellsten Weg in die Vergessenheit – da hilft auch ein erneuter Einsatz von Liam Neeson und Ralph Fiennes als göttliches Bruderpaar kaum.[/alert]

Hype-me-baby-one-more-time Award

Logisch das bei diesem Award The Avengers an erste Stelle steht, ein Nerd-Gasmus ist beim Zusammentreffen von Thor, Iron Man, Captain America, Black Widow und – natürlich – unser aller Liebling Hawkeye (*zwinkerzwinker*) vorprogrammiert. Wenn dann auch noch Oberguru Joss Whedon Regie führt, Samuel L. Jackson wieder als unnachahmlicher Badass auftreten kann und das Ganze noch in 3D präsentiert wird, fragt man sich, warum überhaupt noch ein anderer Film in diesem Jahr gezeigt wird. Scherz beiseite: Der Hype war groß und fast berechtigt, The Avengers konnten als Actionfilm überzeugen. Ebenfalls unter der Flagge von Whedon (und auch Thor-Darsteller Chris Hemsworth war wieder dabei) wurde Cabin in the Woods (zur Kritik) der breiten Öffentlichkeit schmackhaft gemacht, vor allem weil hier mit dem Horror-Genre auf besonders perfide Weise hantiert wurde. Die Presse überschlug sich mehrfach mit Lobpreisungen, das Publikum folgte brav den Empfehlungen – wir waren dann doch allesamt weniger begeistert, aber hey: Geschmäcker sind verschieden.

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Schwarzer Fleck-in-der-Filmographie Award (aka Alan-Smithee Award)

Andrew Stanton ist zweifacher Oscar-Preisträger und hat Regie bei Filmen wie Findet Nemo und Wall-E geführt. Zwei sehr, sehr gute Gründe, um dem Mann ein gewaltiges Budget und viel Vertrauen zuzusprechen, um ein Fantasy-Spektakel der Superlative aus dem Ärmel zu schütteln. Geworden ist es dann einer der größen Flops aller Zeiten, nicht nur in Sachen Einspielergebnisse: John Carter (zur Kritik) vernichtet sich selbst mit einer langweiligen Story voller Charaktere, deren Sympathie-Werte mit Jar Jar Binks vergleichbar sind, fragwürdigen Spezialeffekten und so-la-la Schauspielleistungen. Zum fürchten – wenn man sich nicht gerade unglaublich langweilt.[/alert]

Damit-hätte-niemand-gerechnet Award

Don DeLillo zählt zu den bedeutendsten amerikanischen Schriftstellern der Gegenwart und seine Romane laden nicht gerade dazu ein, verfilmt zu werden. Doch was David Cronenberg mit Cosmopolis (zur Kritik) geschafft hat, ist schlichtweg erstaunlich. Alleine die Tatsache aus Robert Pattinson eine derart überzeugende Leistung herauszuholen, verdient Respekt, ganz abgesehen von der Tatsache, dass Dialoge und Ereignisse mehr als absurd und surreal sind und dennoch funktionieren. Was schauspielerische Leistungen betrifft, ist aber wohl die größte Überraschung des Jahres Coriolanus. Wer hätte gedacht, dass es einem Gerard Butler gelingt ein Kaliber wie Ralph Fiennes an die Wand zu spielen. Während Fiennes wie ein Al Pacino auf LSD spielt und alle in Grund und Boden brüllt, schafft es Butler mit seinem subtilem, zurückhaltendem Spiel seiner Figur weitaus mehr Gewicht und Bedrohlichkeit zu verleihen. Ob Shakespeare seinen Coriolanus tatsächlich als Rumpelstilzchen angelegt hat, bleibt zu bezweifeln.

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Style-over-Substance Award

Da freut man sich monatelang auf den neuen Ridley Scott Sci-Fi Film Prometheus (zur Kritik), mit der Erwartung etwas Neues zu sehen. Leider hat er diese Erwartungshaltung scheinbar falsch verstanden. Gehofft hat man nämlich eher auf etwas Markerschütterndes wie Alien oder eine andere Sichtweise auf unser Menschsein bzw. was uns eigentlich dazu macht (wie in Blade Runner). Erhalten hat man aufgeblasene Effekte, klischeehafte Figuren (die zu haarsträubend dummen Handlungen bereit sind) und eine unausgewogene Handlung. Der Film hat Stil, aber auf Kosten des Inhalts. The Rum Diary (zur Kritik) ist auch so ein Beispiel, wo man sich inhaltlich eigentlich viel erwarten kann – immerhin basiert der Film auf einen Roman von Hunter S. Thompson. Leider war vom Inhalt wenig zu spüren, dafür sieht man einen hübschen Johnny Depp und eine fantastische Landschaft (man braucht übrigens nur Johnny Depp mit George Clooney tauschen und kann das Ganze dann auf The Descendants (zur Kritik) beziehen). Wenn Martin Scorsese mal ohne Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle wieder im Regiestuhl sitzt, kann man eigentlich kaum enttäuscht werden. Das mit Hugo Cabret (zur Kritik) ein in seiner Substanz besonders schwülstiger Kinderfilm der billigsten Art und Weise entsteht, der mit technischen Firlefanz von der langweiligen Story ablenken will, hätte man dann doch nicht erwartet. Das sich das Ganze mit fortschreitender Laufzeit dann als vermeintliches Tribut an den großen Georges Méliès entpuppt, federt die negative Meinung unsererseits zwar etwas ab, mach den Film inhaltlich aber auch nicht relevanter.[/alert]

Überraschung-des-Jahres Award

Stummfilm? Check.  Komplett in Schwarz-Weiß? Check. Ein unbekannter Schauspieler in der Hauptrolle? Check. Und dann auch noch ein fast unbekannter, französischer Regisseur? Alles zusammen ergibt die vielleicht größte Überraschung des Jahres, und nicht nur weil The Artist (zur Kritik) gleich fünf (!) Oscars, unter anderem für Regie und besten Hauptdarsteller, abgeräumt hat. Eine der schönsten Überraschungen innerhalb der Filmbranche in den letzten Jahren. Wie vereint man 7 Psychos (zur Kritik) in einer Geschichte? Ein Film alleine ist dafür zu klein, deshalb hat Martin McDonaugh einen Film im Film gemacht. An sich nichts neues, aber mit seiner grandios humorvollen Mischung aus brutaler Gangstermär und metafiktionaler, schwarzer Komödie hat er einmal mehr seine Originalität und seinen Einfallsreichtum bewiesen. Nach dem fantastischen Brügge sehen … und sterben war es keine leichte Aufgabe einen neuen Film zu machen und genau diesen Kampf hat er kongenial in eine fiktive Geschichte verwandelt … zumindest bleibt zu hoffen, dass sie fiktiv ist.

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Filmfestival des Jahres

Man muss nicht unbedingt ein Fan von Arnold Schwarzenegger sein, um dessen Filme zu goutieren – Das kleine A Weekend with Arnold Special (zur Vorschau), welches das Gartenbaukino in Wien anlässlich der Veröffentlichung der  Biographie der steirischen Eiche veranstaltete, dürfte aber auch hartgesottene Sci-Fi-Filmfans zufrieden gestellt haben. Eine Aneinanderreihung der All-Time-Favorites Terminator, Terminator 2: Judgement Day und Total Recall, letzterer mit einer grandiosen Lesung aus den Schwarzenegger’schen Memorien von Austrofred, war aber eine Klasse für sich. Immer wieder für (positive) Überraschungen im Bereich des phantastischen Films sorgt auch das /slash Filmfestival (zur Vorschau) im Filmcasino Wien: Wiederentdeckte Schmankerl, absurde Produktionen aus aller Herren Länder und viele unterschätzte Werke, die niemals regulär in den heimischen Kinos zu sehen sein werden, zementieren den Platz der Veranstaltung unter den Interessantesten des Jahres mit Leichtigkeit – dem richtigen Riecher von Veranstalter Markus Keuschnigg sei dank![/alert]

Guilty-Pleasure Award

Ein Flugzeugabsturz. Wilde Wölfe, die Jagd auf die Überlebenden machen. Eine unnachgiebige Landschaft. Und Liam Neeson. Mehr braucht es in The Grey nicht, um endlich mal wieder einen gelungenen (wenn auch nicht vollkommen durchdachten) Katastrophenthriller auf die Leinwand zu zaubern. Vorhersehbar, aber trotzdem unterhaltsam. Ebenso unterhaltsam hat sich das Marvel Mash-Up The Avengers gestaltet. Zweifellos eine positive Überraschung, wenngleich der Film wenig gehalt hat, so weiß er dennoch zu gefallen, denn die Helden passen gut zusammen und es macht unglaublich Spaß ihnen bei der Rettung der Welt zu zusehen. Peter Jackson und J.R.R. Tolkien, ein Dreamteam – zumindest konnte man dies vor Der Hobbit (zur Kritik , zum Nachbericht) noch behaupten. Alle Kritikpunkte am ersten Teil der geplanten Trilogie – zu lang, irritierende Technik, dramaturgisch unausgereift – kann man getrost als zutreffend ansehen, dennoch ist das gezwungen epische Machtwerk des Neuseeländers eine Sichtung wert. Warum? Die Technik. Auch als Filmpurist, der Inhalt strikt und vielleicht sogar kategorisch über Aussehen stellt, muss man nach der Sichtung eingestehen, das Jackson mit der 48fps-Bildfrequenz etwas Neues geschaffen hat – sei es nun gut oder schlecht, sehenswert macht es den Hobbit im Kino allemal. TED (zur Kritik), ein Werk aus der Feder von Family Guy /American Dad /The Cleveland Show – Mastermind Seth MacFarlane, hatte alle Indizien für eine etwas bemühte, aber sicherlich schnell wieder vergessene Komödie. Mark Wahlberg und sein von MacFarlane gesprochener Teddybär? Dazu noch Mila Kunis als Love-Interest und potentieller Ausgangspunkt für Konflikte? Das TED dann doch ziemlich amüsant war, dürfte wohl an MacFarlanes langjähriger Erfahrung im Comedy-Bereich gelegen haben – alleine wegen der Flash Gordon-Einlagen sehenswert!