Coming-Attractions-©-2011-VIS

VIS 2011 Österreich Wettbewerb 2

Wenig Zuschauer, technische Probleme, schwache Filme. Das ist die Bilanz des diesjährigen Vienna Independent Shorts (VIS) Österreich Wettbewerbs. Die meisten der gezeigten und somit für den Wettbewerb akzeptierten Filme (immerhin liegt das Preisgeld bei netten 2000 Euros) sind jedoch nichts weiter als geschickt verpackte Selbstbeweihräucherung, die einzig und allein die Aufmerksamkeit auf den Filmemacher lenkt und nicht auf das Werk selbst. Dass da die Zuschauer weg bleiben, ist kein Wunder.

Natürlich sind Dokumentar- und besonders Experimentalfilme manchmal sperrig und schwer zugänglich, doch überraschenderweise sind es gerade jene Werke, die am besten gelungen sind. Schmerzlich vermisst man jedoch originelle Shorts aus dem fiktiven Bereich, die auch tatsächlich etwas vermitteln – außer die Selbstverliebtheit des Regisseurs (hier gibt es auch im Dokumentar- und Experimentalfilm genug Beispiele).

Mit Ausnahme von Home Video von Robert Cambrinus, schaffen es die wenigstens österreichischen fiktiven Kurzfilme tatsächlich zu überzeugen. Zu sehr auf sich bezogen, auf das eigene Ego und die eigene Genialität, als mit einem tatsächlichen Publikum im Kopf, sind die meisten fiktiven Shorts schlicht und einfach langweilig.

Anders verhält es sich da schon mit Werken wie Stuck in a Groove von Clemens Kogler (Experimentalfilm) und Supercargo von Christoph Schwarz (ein Dokumentarfilm, mit eventuell fiktiven Anleihen). Beide sind auf ihre Art und Weise extrem fesselnd und zeugen von großer Fantasie der Schöpfer, etwas, wovon andere Teilnehmer des Wettbewerbs leider weit entfernt sind.

Aber es gibt auch hier wieder ein ausgewogenes Mittelfeld an Filmen, die zwar nett sind, aber deren letztendliche Sinnhaftigkeit doch rätselhaft bleibt. Korridor von Bernd Oppl oder Coming Attractions von Peter Tscherkassky sind so Beispiele. Gute, interessante Kurzfilme, doch letztlich eher eine technische Spielerei. Die wirklichen Knaller blieben jedoch aus.