Piggy
Sara (Laura Galán) ist ein Teenager. Sie wächst in der spanischen Provinz auf. Ihre Eltern betreiben hier eine Metzgerei. Dies und die Tatsache, dass Sara stark übergewichtig ist, führen dazu, dass sie von ihren Mitschülerinnen gemobbt wird und grundsätzlich nur mit „Schweinchen“ oder „Oink, Oink“ angesprochen wird. Eines Tages kommt es im örtlichen Freibad zu einer weiteren Attacke auf sie. Nur diesmal ist auch ein Unbekannter (Richard Holmes) zugegen, der zufällig Zeuge wird.
Als Sara beschämt nach dem Vorfall nach Hause geht, beobachtet sie, wie der Mann ihre Klassenkolleginnen brutal entführt. Der Mann bemerkt dabei auch Sara, lässt sie aber in Ruhe. Verunsichert und verstört kommt Sara zu Hause an. Als im Dorf bemerkt wird, dass drei Mädchen verschwunden sind, sagt Sara nichts. Mit schlimmen Konsequenzen.
Piggy (OT: Cerdita) ist ein heftiger Psychothriller/Horrorfilm aus Spanien. Geschrieben und inszeniert wurde er von Carlota Pereda, die damit ihren gleichnamigen Kurzfilm von 2018 als Spielfilm neu auflegt. Dort wie da spielt Laura Galán die Hauptrolle. Piggy ist ein ziemlich fieser und unangenehmer Film, der aber dennoch immer wieder auch mit unerwartetem Humor punktet. Hauptdarstellerin Laura Galán ist beeindruckend und die großartigen Landschaftsaufnahmen von Spanien suggerieren eine Warmherzigkeit, die der Inhalt so gar nicht widerspiegeln möchte.
Der Film startet als Mobbing-Drama, wird im Mittelteil ein hochspannender Thriller und endet als Terrorkino Marke Texas Chainsaw Massacre. Man macht also ganz schön was mit als Zuschauer. Allerdings ist das alles hier 1A gemacht. Wer Horrorfilme dreckig, gemein und brutal möchte, sollte mit Piggy einen Glücksgriff landen.
Regie und Drehbuch: Carlota Pereda, Darsteller: Laura Galán, Richard Holmes, Carmen Machi, Claudia Salas, Pilar Castro, Camille Aguilar, Filmlänge: 90 Minuten, gezeigt auf dem slash Filmfestival 2022