Factotum
In der Verfilmung von Charles Bukowskis gleichnamigem Roman Factotum brilliert Matt Dillon als Hank Chinaski, dem Alter-Ego des amerikanischen Schriftstellers.
Hank Chinaski (Matt Dillon) verlangt eigentlich nicht viel vom Leben. Alkohol, Schreiben, Pferdewetten und die Gesellschaft von Frauen. Mit Jan (Lili Taylor) hat er eine stürmische Beziehung, die durch ihrer beider Sauferei geprägt ist. Um sich über Wasser zu halten, strauchelt sich Chinaski mit einem Job nach dem anderen ab. Keinen davon kann er lange behalten. Aus diversen Gründen, einer davon ist definitiv sein Trinken. Aber auch das Schreiben hält ihn immer wieder von seiner Arbeit ab. Denn eigentlich möchte er nur damit Erfolg haben, alles andere ist eine hohle, leere Zeitverschwendung. Sie dient nur dazu, am Leben zu bleiben, Geld zu verdienen. Aber der schriftstellerische Erfolg stellt sich nicht ein. Und mit Jan klappt es irgendwann auch nicht mehr.
Regisseur und Co-Drehbuchautor Bent Hamer versetzt die Handlung von Charles Bukowskis Roman in die Gegenwart. Dennoch gelingt es ihm, die Stimmung und auch die Stimme Bukowskis gekonnt ins filmische zu übertragen. Die Atmosphäre passt und es handelt sich um eine absolut gelungene Verfilmung. Nicht zuletzt dank der fantastischen Leistung von Matt Dillon. Er spielt die Rolle des Hank Chinaski mit einer nahezu unheimlichen Perfektion. Ohne große Gesten oder übertriebenem Spiel, gelingt es ihm die Figur darzustellen. Die ganze Last des Lebens, die Müdigkeit und den Überdruss, den Schmerz, die Verluste, aber auch die Erfolge und kleinen Freuden. Er stellt alles mit subtiler Raffinesse dar.
Gleiches gilt auch für seine Kollegen, allen voran Lili Taylor und Marisa Tomei. Factotum ist vielleicht nicht so “schmutzig” wie Bukowskis Roman, ein wenig ist das schon auf Glanz hochpoliert, aber es fühlt sich trotzdem passend an. Es fällt zumindest nicht störend auf. Für alle Fans des Kultautors ist diese Verfilmung ohnehin ein Muss. Aber auch für Zuschauer, die eine ruhige, einfühlsame, manchmal auch schrullige Tragikömodie und Charakterstudie zu schätzen wissen. Factotum ist eine rundum gelungene Adaption mit einem grandios guten Matt Dillon.
Regie: Bent Hamer, Drehbuch: Bent Hamer, Jim Stark, basierend auf dem Roman von Charles Bukowski, Darsteller: Matt Dillon, Lili Taylor, Marisa Tomei, Fisher Stevens, Karen Young, Filmlänge: 94 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 04.12.2009