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Fairune 2

8
JRPG

Heutzutage ist es nicht einfach einen Überblick über Spiele-Releases zu haben. Manche Titel schreien ohrenbetäubend über Monate hinweg nach Aufmerksamkeit, während andere Produktionen völlig unbemerkt in den digitalen Shops der Konsolenhersteller versinken. 

Kommt also nun ein Sequel zu einem unbedeutenden Spiel vom japanischen Mini-Entwickler Skipmore heraus: Wie soll bzw. kann man sowas eigentlich noch wahrnehmen? Immerhin ist mir ja Witch & Hero ein Begriff, ein eShop-Titel, der mit erfrischender Reduktion von Gameplay auf das notwendigste Minimum irgendwann mal einen flüchtigen – aber positiven – Eindruck hinterlassen hat. „Sehen wir uns dieses Fairune-Teil halt einmal an“ denke ich mir also und stoße in den wenigen Reviews die es dazu überhaupt gibt auf so Statements wie „Hört bitte auf so einen Mist zu unterstützen!“. Wenn das mal nicht mein Interesse weckt!

Bei Fairune 2 gilt die selbe Devise wie schon bei Witch & Hero: Reduktion auf das Nötigste. Ein Blick auf die Präsentation verrät recht schnell was Sache ist: Ein Legend of Zelda-Abklatsch im generischen Retro-JRPG Look. Es gibt zwar Monster und Kämpfe, diese sind allerdings so simpel, das sie kaum der Rede Wert sind. Im Zentrum stehen eher die anderen Zelda-Elemente, über die man nicht so oft spricht.

Für mich persönlich ist es bei Zelda nicht ein Highlight, irgendeinen dahergelaufenen Boss in sein plötzliches Grab zu schicken, bei mir kribbelt es eher wenn ich eine Wand gesprengt habe um einen versteckten Durchgang freizulegen. Konkret: Exploration und Puzzles sind die bezeichnenden Elemente die derartige Genre-Vertreter für mich interessant machen und während also in Fairune 2 die Stunden verziehen offenbart sich im einfachen Konzept ein erstaunliches Feingefühl für den klassischen Spielablauf.

Von verwinkelten Labyrinthen zu versteckten Geheimgängen, Schiebepuzzles, dem Einsetzen von Schlüsseln bis hin zum Zurückziehen in alte Umgebungen um neue Fähigkeiten einzusetzen: Die Designer von Fairune 2 haben im Grunde genommen eine Ansammlung perfekter Spielplätze geschaffen, die Neugier und Kombinationsgabe stetig mit Fortschritt belohnen. Dabei ist man einerseits stark auf die kongnitive Karte angewiesen, die man innerlich erstellt, andererseits auf die Ingame-Karte, die sich mit anhaltendem Erforschen stetig füllt. Ein Highlight ist dabei der Aufbau der Welt selbst: Die Karte ist exakt so gebaut, dass dunkle Flecken in beinahe jeder Situation einen Wink in die richtige Richtung darstellen und deshalb eigentlich trotz weitläufiger Zusammenhänge selten unnötige Frustration aufkommt.

Nur manchmal kann das Navigieren durch die verwinkelten Ecken von Fairune 2 etwas nervig sein, wenn man genau weiß, wohin man muss – aber den genauen Weg vergessen hat. Doch das ist nur ein kleiner Makel in einem Spiel, das hinter seinem recht generischen Look eine erstaunlich vielfältige Welt versteckt, die über viele Stunden hinweg mit cleveren Puzzles unterhalten kann. Selten erhält man irgenwo für so einen kleinen Preis so viel Wert, weshalb Fairune 2 ein klarer Geheimtipp für Freunde von obskuren Nintendo eShop-Releases ist.

Plattform: 3DS (eShop, Version getestet), Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 7, Release: 27.10.2016, Link zur Hompage




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