The Thing
Wenn Aliens auf der Erde landen, hat das nur in den seltensten Fällen etwas Gutes zu bedeuten. Erst recht nicht, wenn das Szenario Inhalt eines Horrorfilms ist. Handelt es sich bei dem Alien auch noch um einen Formwandler, der die Gestalt seiner Opfer annimmt, scheint ein Blutbad unvermeidlich.
Ein Team aus Wissenschaftlern entdeckt auf der Antarktis ein seit Jahrtausenden eingefrorenes Alien. Um es zu untersuchen befreien sie die Kreatur aus ihrem Eisgefängnis. Zu spät bemerken sie, dass das Alien höchst aggressiv ist und die Form seiner Opfer annehmen kann. Misstrauen breitet sich schnell unter den Forschern aus, da sich hinter jedem die außerirdische Kreatur verbergen könnte.
Fortsetzungen sind selten besser als das Original und auch bei Prequels verhält es sich ähnlich. Fast 30 Jahre nach John Carpenter’s Das Ding aus einer anderen Welt (Originaltitel: The Thing) wurde die Vorgeschichte des Alien-Horrorstreifens verfilmt. Ob es sich dabei jedoch wirklich um ein Prequel oder doch eher um ein Remake handelt, bleibt bis zum Schluss unklar. Denn bis auf einen offensichtlich gewaltigen Fortschritt in der Spezial-Effekte-Technik, hat der Film wenig Neues zu bieten. Die Handlung, der Ort und auch die Charaktere sind beinahe identisch und halten nur wenige Überraschungen bereit. Über große Spannen hinweg ist der Plot vorherseh- und durchschaubar. Die Figuren sind schlecht gezeichnete Stereotypen und platte Sprüche bestimmen die Dialoge. Ein Kompliment muss allerdings den Make-Up Artisten und den Machern der Spezial-Effekt Animationen ausgesprochen werden. Das Alien wirkt durchwegs überaus lebendig und sorgt so für einige gelungene Momente des Grauens.
Trotz zahlreicher Schwächen sind die wichtigsten Elemente eines Horrorfilms, nämlich Spannung und Schrecken, durchaus in dem Film enthalten. Neue Inventionen gibt es zwar nicht, aber die üblichen Techniken zur Erzeugung von Spannung werden gekonnt eingesetzt. Vor allem die Tatsache, dass das Alien jedes Mitglied des Teams sein könnte, trägt viel Spannungspotential in sich. Was beim Original fachmännisch bis an die Spitze getrieben wurde, verbleibt beim Prequel bzw. Remake von 2011 jedoch bei einem bloßen Anschneiden der Thematik.
Faszinierend ist die Liebe zum Detail, mit der The Thing gemacht wurde. Die kann allerdings nur erkennen, wer das Original gesehen hat. Zahlreiche Einzelheiten und Gegenstände aus dem Film von 1982 tauchen auch 2011 wieder auf. Das Fazit: Ein solider Horrorfilm mit wenig Neuem, aber durchaus gelungenen Spannungsmomenten und Schockeffekten. Wer allerdings einen der The Thing-Filme (auch John Carpenters Werk war eigentlich ein Remake) gesehen hat, kennt im Grunde bereits alles.
Regie: Matthijs van Heijningen Jr., Drehbuch: Eric Heisserer, John W. Campbell Jr., Darsteller: Mary Elizabeth Winstead, Joel Edgerton, Ulrich Thomsen, Eric Christian Olsen, Laufzeit: 98 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 22.03.2012, movies.universal-pictures-international-germany.de/thething