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100 DVDs in 100 Wochen: Picknick am Valentinstag

Nummer 43 im Feature 100 DVDs in 100 Wochen bildet einen Meilenstein in der Geschichte des australischen Kinos sowie des Regisseurs Peter Weir: Picknick am Valentinstag.

Da es nicht besonders oft vorkommt, dass man sich einen australischen Film aus dem Jahr 1975 ansieht, bin ich schon richtig gespannt was mich in den nächsten 103 Minuten erwartet. Die Story soll angeblich auf einer wahren Begebenheit beruhen, die Autorin des Romans hüllte sich dahingehend publikumswirksam in Schweigen. Auch heute noch gibt es Artikel und jede Menge Verschwörungstheorien dazu.

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Kurz also zur Story: Am 14. Februar 1900 brechen die Mädchen des Appleyard Colleges zu einem Picknick am Hanging Rock auf (der Originaltitel übrigens: Picnic at Hanging Rock). Dabei werden sie von zwei Lehrerinnen begleitet, der strengen Mathematiklehrerin Miss McCraw (Vivean Gray) und der sanftmütigeren Mademoiselle de Poitiers (Helen Morse). Einzig die Schülerin Sarah (Margret Nelson) muss im Internat bleiben, auf sie wartet das Lernen eines Gedichts. Angekommen am Hanging Rock machen sich schließlich vier Schülerinnen auf eine kleine Expedition auf, darunter auch Miranda (Anne Lambert), welche vor allem von Sarah heiß geliebt wird. Spät in der Nacht kommen die Schülerinnen schließlich wieder per Kutsche ins College zurück – die vier Schülerinnen, welche sich davongemacht haben und die Mathematiklehrerin sind allerdings spurlos verschwunden. Nach einer groß angelegten Suchaktion wird schließlich eine der vier verschwundenen Schülerinnen erschöpft aber unversehrt aufgefunden – doch sie kann sich an nichts mehr erinnern. Und so beginnt die Anhäufung mysteriöser Vorfälle.

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Die erste Assoziation die ich beim Schauen des Filmes bekomme, ist tatsächlich jene mit Ölmalerei. Jede Szene sieht durch das Licht und den Kostümen der Darsteller aus wie ein frisch gemaltes Ölgemälde. Dabei darf die subtile Erotik die von den Mädchen im College ausgeht keinesfalls unterschätzt werden, auch wenn so Kleinigkeiten wie das Weglassen der obligatorischen Spitzenhandschuhe heute sicherlich keine große Aufregung mehr darstellen dürfte. Jedenfalls habe ich bei meiner Recherche entdeckt, dass es auch heute noch tatsächlich Menschen gibt, die fest daran glauben, jene Ereignisse am Hanging Rock seien real. Der Film selbst basiert auf einem Roman von Joan Lindsay, welche sich im Vorwort schon ganz mysteriös gibt. So soll jeder Leser selbst entscheiden, ob folgende Geschichte real oder doch nur Fiktion ist. Für die wahren Mystery-Fans steht jedenfalls fest, die Story basiert auf wahren Begebenheiten.

Abgesehen von diesen Verschwörungstheorien sei auf jeden Fall festgehalten, dass Picknick am Valentinstag jener Film bleiben wird, welcher am engsten mit Regisseur Peter Weir verbunden ist. Außerdem, so liest man, bildet der Film nach wie vor einen Meilenstein des australischen Kinos.

Meine Empfehlung: Wer sich mal einen wirklich skurrilen und interessanten Horrorfilm zu Gemüte führen möchte, der ist bei Picknick am Valentinstag sicherlich richtig. Mit den Verschwörungstheorien im Hinterkopf steigt natürlich das persönliche Entertainment auf der Couch.

Das nächste Mal geht es weiter mit Terrence Malick’s Badlands.