Ja, Panik © Christoph Voy

Konzertvorschau: Ja, Panik

Vielleicht ist es Andreas Spechtl und seiner Band Ja, Panik mit ihrem letzten Album „DMD KIU LIDT“ (Die Manifestation des Kapitalismus in unserem Leben ist die Traurigkeit) deshalb gelungen, sich aus der einst noch so verkopften Zitaten- und Referenzhölle zwischen Dylan (international) und Falco (national) zu befreien, weil man – Nomen Est Omen – einen Titel gewählt hat, den es so noch nie gegeben hat und auch wohl nie wieder geben wird. Ein unbewohntes Fleckchen Erde, ein undefinierter Raum. Man mag hierbei zwar Spuren der Zivilisation von Walter Benjamin, Mick Jagger, Bryan Ferry oder Billy Bragg finden, unserer Meinung nach ist „DMD KIU LIDT“ jedoch das eigenständigste, poetischste, ja modernste Rock&Roll-Album, an dem sich die deutsche Sprache jemals beteiligen durfte. Und zur anglizistisch-germanistischen Poesie Spechtls – eingetunkt in Wiener Schmäh – mäandert nun eine Band auf eigenen Pfaden, die aus ihrem Burgenländischen Indierock binnen weniger Jahre einen extrem eigenständigen, urbanen wie glamourösen Kammerrock entwickelt hat. Österreich so gut, bedacht, ausgeklügelt und erfrischend wie schon lange nicht mehr, aber das ist ja nichts Neues.

Hört man sich Ja, Panik heutzutage, zu Zeiten von „DMD KIU LIDT“ an, so könnte man fast meinen, die Band sei in ihrem Berlin Jahr um mindestens zehn Jahre gereift. Dabei ist das Kollektiv im Schnitt gerade mal Mitte Zwanzig. Wer jetzt noch nicht genug hat, der kommt am besten selbst und persönlich am 5.10.2011 in die Arena und wird spätestens dann sein Herz an diese Band verlieren. Support kommt von Österreichs Vorzeige-Reisemusikanten und Post-Punk-Wandertheater „Die Eternias“. Besser kann ein Abend wohl nicht mehr werden.

Wo: Arena, Big Hall
Wann: 05.10.2011 – 20.00h
Preis: VVK: € 14, AK: € 17