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Portugal. The Man – In The Mountain In The Cloud

7
Indie

Mit scheinbar unerschöpflicher Kreativität und immerwährendem Elan pfeffern Portugal. The Man ein Album nach dem nächsten auf den Musikmarkt – schon alleine dieser Tatsache sollte gebührend Respekt gezollt werden. Die vierköpfige Musikerkonstellation aus Alaska scheint mit einem der Vorgängeralben, „The Satanic Satanist“ den wohl größten Erfolg in ihrer Bandkarriere produziert zu haben. Den Meisten ist die Portugal. The Man – Hymne, The Sun“ ein hinreichender Begriff. Auch wenn man es vielleicht nicht erwartet: „In the mountain in the cloud“ reicht an dieses Wunderwuzzi-Album gut und gerne heran. Schon das erste Stück auf der CD, „So American“ bleibt beim ersten Hören im Ohr hängen und will dort überhaupt nicht mehr raus. Das ist aber auch gut so, weiß Gitarrist und Frontmann John Gourley wie scheinbar immer seine Stimme, die in Höhen reicht, die teilweise neidvoll an eine Tonlage im holden Jünglingsalter erinnert, so einzusetzen, dass die Gänsehaut garantiert ist. Wenn dann noch Ryan Neighbors, der normalerweise am Klavier sitzt, seine nicht ganz so zarte aber doch harmonierende Stimme als Draufgabe preisgibt und die beiden im Duett weitersingen, wird aus einer Gänsehaut ein ganzer Gänsestall.

Dieses Album besticht mit dem typischen Portugal. The Man-Sound, unverkennbar und originell – die instrumentalen Passagen werden gekonnt herausgehoben und manchmal zur Verstärkung des musikalischen Eindrucks weit ausgedehnt, die Instrumente präzise beherrscht und auch so eingesetzt. Die bittersüßen Melodien unterstreichen die Melancholie der Texte, Passagen wie „well we all get strange and we know it“ oder „there’s a madness in us all“ zeigen, dass man über diese Texte noch stundenlang weiter fabulieren und nachdenken könnte.

Als Anspieltipp ist „You carried us“ unbedingt zu empfehlen, eines der Lieder, das die Authentizität und Ausdruckskraft der Band wieder einmal zu bündeln scheint. Nur live können Portugal. The Man noch mehr überzeugen als auf diesem Album. Fazit: Elf Lieder, die einen glücklich zurücklassen.