Schiffkowitz – schiffkowitz

Überraschen wird er niemanden mehr: Nach über 30 Jahren im Musikbusiness und 11 Jahre nach seinem ersten Solowerk „Er selbst“ legt Schiffkowitz, bekanntes Drittel der Band STS, mit seinem „weißen“ und eigentlich namenlosen Album – es wird lediglich vom Schriftzug „schiffkowitz“ geziert – sein neuestes Werk vor. Bei diesem bleibt er thematisch und musikalisch seinem bisherigen künstlerischen Lebensweg treu. „Ich bin kein Schnellschreiber“, erklärt Helmut Röhrling alias Schiffkowitz die lange Pause zwischen seinen beiden Soloalben. Er nimmt sich die Zeit, um sich auch musikalisch in den 10 neuen Liedern auf eine Zeitreise zu begeben. Schiffkowitz streift dabei seine Anfangszeiten als Tramper („Hotel Gülhane“), erinnert sich an seine Auftritte als Straßenmusikant in der Schweiz („In Zürich“) oder verbeugt sich in „In the music“ vor einem seiner Idole, Donovan, den er für diesen Track zum Duett einlädt.

Was folgt sind Abhandlungen über Themen, die von den STS-Alben lange bekannt sind: Heimat, Religion, Griechenland. Auch musikalisch lässt sich Schiffkowitz auf keine Experimente ein. Auf vielen Songs wird er von seinen STS-Kumpanen Gert Steinbäcker und Günter Timischl unterstützt, zwischendurch ergreift Willi Resetarits das Mikrofon. Doch trotz musikalischer Unterstützung – auch der Bluesgitarrist Hans Theessink greift für Schiffkowitz in die Saiten – bleibt der Singer-Songwriter auf jenem Terrain, das er seit Jahrzehnten mit seiner Band bearbeitet.

Das CD-Cover ist weiß. Weiß ist keine Farbe, es ist die Summe aller Farben. Durch ein Prisma in seine Bestandteile zerlegt, ergibt weißes Licht das Farbenspiel des Regenbogens. Wer das jahrzehntelange musikalische Schaffen von Schiffkowitz verfolgt hat, der weiß, dass der Steirer mit seinem Können das gesamte Spektrum des musikalischen Regenbogens abdecken kann. Auf der neuen CD begnügt er sich leider mit solidem Liedermacher- und Geschichtenerzähler-Sound. Das Innere des Albums bleibt so, wie es das Cover ankündigt: farblos.