Festival © 2010 Nina Tatschl

Kolumne: How To Survive A Festival

Sommer, Sonne und treibende Hitze sind für einige Musikfanatiker die wahrhaftigen Vorboten für den Urlaub der etwas anderen Art: Festivals. Die Festival-Saison ist derzeit sowohl im In- als auch schon im Ausland  im vollen Gange, trotzdem gibt es für die noch Unentschlossenen oder Neulinge  hier noch schnell ein paar hilfreiche Tipps…

[dropcap]Ein[/dropcap] perfekter Festivalaufenthalt fordert eines: Organisation! In den Abendstunden ist am Gelände gleich viel los wie tagsüber und meist begeben sich alle Besucher gleichzeitig auf die Suche nach einer weiblichen Person namens Helga. Ohne durchdachter Planung  geht während des „Urlaubs“ mit Sicherheit so einiges schief: man selbst und das (womöglich extra angeeignete) Zelt landet an einem Platz, wo andere Besucher die eigene Unterbringung nicht mehr finden und sich spät Nachts zu einem gesellen (im Übrigen ein Phänomen mit dem jeder, jederzeit rechnen sollte). Die dünnschichtige, tragbare Unterkunft sollte man demnach nie in der Nähe der Dixie-Klos, des Ein- und Ausgangs, nahe der „Straßen“ und „Hygiene“-Einrichtungen stellen.

Neben einer geräumigen, vor allem aber wasserfesten Behausung (Empfehlung!) sollte man sich eine ebenso dichte Unterlage (denn irgendwann gibt fast jeder Zeltboden den Geist auf) zulegen. Vergisst, verlegt oder verliert (womöglich an einen Nachbarn) man den eigenen Schlafsack, sollte der kluge Festivalcamper sich schon vorher einen Pan B für die Übernachtungs- und Kuschlmöglichkeiten überlegen.

„Expect the unexpected“ lautet die Devise in Bezug auf das Wetter bei Festivals! Sonne, Hitze, Regen, Sturm, Hagel, Schlammmeer, Windböen…vom perfekten Wetter (selten) bis hin zur Weltuntergangsstimmung ist schlicht weg alles möglich! Festes Schuhwerk, Gummistiefel, Regenjacke und kübelweise Sonnencreme sind daher gleichermaßen ratsam. Zusätzlich braucht man die richtige (vor allem aber genügend) Verpflegung für alle Tage (hierbei sollte nicht nur an Flüssignahrung gedacht werden) und man sollte immer genügend Wasser lagern: fürs Zähne putzen, reinigen von Geschirr und kleineren (oder größeren) Verletzungen – hierzu sei gleich gesagt, dass ein kleines Erste-Hilfe-Set (Defibrilator, Magenpumpe) nie viel Platz wegnimmt.

Zum Überleben braucht man zusätzlich noch: Gaffer Tape (die kleinen Reparaturen an Unterkunft und einem selbst, Mad Max-Style), genug Geld (es entstehen prinzipiell immer Schlangen an den Bankomaten), Fahnenmasten, Taschenlampe (beides damit man wieder „Heim“ findet oder zur Selbstverteidigung bei Revierkämpfen), Klopapier (die Mangel- und Bestechungsware schlecht hin – sichert im Notfall Nahrung, Unterkunft, Leben) und Gleichgewichtssinn (damit man den Weg aus dem Labyrinth an Zelten heil übersteht und etwaige Konzerte im Stehen sehen kann). Noch ein Tipp zum Schluss: Geruchssinn daheim lassen!