Kick-Ass
Comicverfilmungen gibt es wie Sand am Meer. Kaum ein Comic der nicht in einen Film verwandelt wird. Dieses anhaltende Interesse ist manchmal schwer zu verstehen, vor allem da bei vielen Vertretern dieser Gattung Originalität und Humor oftmals nicht auf den Bildschirm übertragen werden können.
Auch Kick-Ass leidet stellenweise darunter, schafft es aber trotzdem sich aus der großen Masse abzuheben. Vor allem durch seine ungewöhnlichen Figuren und spürbare Medienkritik ist Kick-Ass eine wohltuende und überraschende Abwechslung. Zudem ist der Film stellenweise außerordentlich hart. Besonders gegen Ende hin wird er zunehmend brutaler und die Gewalt geht weg von der üblichen Comicgewalt. Erst das Finale stellt dann die gewohnte Ordnung wieder her. Als überaus herausragend stellt sich auch Nicolas Cage heraus, der hier wohl seine beste und coolste Superheldenrolle spielen darf. Dieser Mann kann wirklich was! Aber obwohl die Figuren Großteils originell sind, verfallen die Handlung und die Charaktere trotzdem hin und wieder in Klischees bzw. ist das Ganze manchmal recht vorhersehbar. Was aber der Unterhaltung nicht zwangsweise schädlich ist, denn Kick-Ass bleibt über die ganze Länge hinweg eine humorvolle, spannungsreiche und ungewöhnliche Comicverfilmung.
Alles in allem ist Kick-Ass ein gelungener, durchaus (Medien)kritischer Film der etwas anderen Art. Manchmal schießt die Gewaltdarstellung zwar etwas übers Ziel hinaus und man fragt sich für welches Publikum der Film gemacht wurde, aber darüber kann man hoffentlich hinwegsehen, wenn man derart gelungen unterhalten wird.
Regie: Matthew Vaughn, Drehbuch: Jane Goldman, Darsteller: Aaron Taylor-Johnson, Nicolas Cage, Mark Strong, Chloe Moretz, 117 Minuten, Filmstart: 23.4.2010