The Fall Guy
Von einem Film exakt das zu bekommen, was man erwartet, ist manchmal gar keine schlechte Sache. Sogar eine ziemlich gute im Fall von David Leitchs autobiographisch befeuerter Action-Comedy The Fall Guy. Die tritt zwar als Leinwandadaption der gleichnamigen TV-Serie der frühen 80er auf, ist aber in erster Linie eine herrliche Hommage an die unerschrockenen, dem Publikum meist unbekannten Stunt-Doubles und ihr Metier.
Darin hat der Regisseur selbst Erfahrung als Stuntman und Stunt-Koordinator, was den Fokus der funktionalen Story klar vorgibt: Stunts, Stunts, Stunts. Ein Traumjob für Stuntman Colt Seavers (Ryan Gosling auf komödiantischen Hochtouren) bis ein Set-Unfall ihn aus der Bahn wirft.
Mit gebrochenem Herzen, nachdem er Kamera-Assistentin und Fast-Freundin Jody (Emily Blunt) geghostet hat, wird Colt von Produzentin Gail (Hannah Waddingham) ans Set Jody’s Regie-Debuts gerufen. Dort hat er auf der Suche nach dem von ihm gedoubelten Star Tom Ryder (Aaron Taylor-Johnson) bald eine eisgekühlte Leiche, Mordverdacht und skrupellose Schergen am Hals.
Fast jede der mit cineastischen Referenzen und Easter Eggs gespickten Szene wird zum selbstironischen Show-Piece atemberaubender Action, die physischen Einsatz vor belächelten Effekten favorisiert – unterschwellig leider auch die nur tokenhafte Diversität der Serien-Ära. Daneben bremst nur die Romanze das Tempo des spaßigen Spektakels, dessen wahre Liebe dem heroischen Handwerk gilt.
Regie: David Leitch, Drehbuch: Glen A. Larson, Drew Pearce, Darsteller: Ryan Gosling, Emily Blunt, Hannah Waddingham, Aaron Taylor-Johnson, Teresa Palmer, Stephanie Hsu, Winston Duke, Filmlänge: 127 Minuten, Kinostart: 30.04.2024