Conjuring 3: Im Bann des Teufels
Der Titel des dritten Teils der Conjuring-Trilogie, die hoffentlich kein Quartett wird, klingt nach der denkbar dümmsten Ausrede dafür, dem unersättlichen Publikum eine weitere Portion klerikal-konservativen Kindergartengrusels zu servieren. Wobei Michael Chaves, der dem fiktiven Kosmos mit Lloronas Fluch einen der miserabelsten Ableger lieferte, nicht ganz Unrecht hat, wenn er damit die verlässliche monetäre Maschinerie des konformen Konzepts meint. Das Fast-Food-Franchise mit den austauschbaren Retorten-Zutaten bereitet sein Standardrezept aus Jump Scares, Körperverrenkungen, Bibel-Blabla und Repertoire-Charakteren diesmal sogar noch uninspirierter zu. Das dramaturgische Potenzial des realen Hintergrunds wird erwartungsgemäß rigoros planiert.
Das paranormal ermittelnde Paar Ed (Patrick Wilson) und Lorraine Warren (Vera Farmiga) widmet während ihres Einsatzes in einem Mordfall, dessen Angeklagter auf dämonische Besessenheit plädiert, mehr Zeit sentimentaler Schwelgereien als Teufelsaustreibungen. Zwar sind die sentimentalen Rückblenden gewissermaßen auch gruselig, aber bieten nicht den versprochenen Horror. Letzter beschränkt sich auf ein paar generische Szenen, die dreist bei Nightmare on Elm Street und natürlich Der Exorzist abkupfern. Trigger für satanische Ausraster sind Alkohol, laute Rockmusik und lesbische Andeutungen. Das Übliche eben. Die untrennbar mit dem Franchise verwobene reaktionäre Agenda erstickt letztlich selbst die unfreiwillige Komik der seriellen Satanskonfrontationen der biederen Kruzifix-Schwinger.
Regie: Michael Chaves, Drehbuch: David Leslie Johnson-McGoldrick, Darsteller: Patrick Wilson, Vera Farmiga, Ruairi O’Connor, Sarah Catherine Hook, Julian Hilliard, John Noble, Filmlänge: 112 Minuten, Kinostart: 01.07.2021