Pieces of a Woman
Pieces of a Woman erzählt von den Folgen einer tragischen Geburt und wie eine Familie damit umgeht. Trotzdem lässt der Film überraschend kalt.
Martha (Vanessa Kirby) und Sean (Shia LaBeouf) freuen sich auf ihr erstes Kind und planen eine Hausgeburt. Als es so weit ist, kommt es jedoch zur Tragödie. Martha und Sean müssen mit dem plötzlichen Verlust umgehen. Jeder reagiert anders darauf. Im folgenden Jahr versuchen sie ihr Leben in den Griff zu bekommen. Während Sean sich wieder in Alkohol und Affären flüchtet, versucht Martha mit der Trauer und dem Schmerz zu leben. Eine Zeit, die nicht nur ihre Beziehung auf eine harte Probe stellt, sondern auch die von Martha zu ihrer Mutter Elizabeth (Ellen Burstyn).
Die Handlung von Pieces of a Woman verspricht ein erschütterndes Drama, doch dafür braucht es ein dichtes Drehbuch, starke Regie und überzeugende Schauspieler. Zumindest in Hinsicht auf die Darsteller überzeugt der Film vorwiegend. Obwohl Vanessa Kirby das meiste Lob einheimst, ist aber eigentlich Ellen Burstyn diejenige, die eine weitaus komplexere Figur verkörpert. Bloß weil man Figuren ständig weinen, schreien und trauern sieht, heißt das noch lange nicht, dass man als Zuschauer dabei etwas empfindet. So ergeht es einem leider mit den beiden Protagonisten. Ja, sie spielen die Trauer und den Schmerz gut, doch es bleibt ausschließlich an der Oberfläche.
Ellen Burstyn scheint die einzige Rolle zu haben, die tatsächlich von einer gewissen inneren Komplexität beseelt ist. Sie ist die einzige Figur, die wirklich lebendig und glaubhaft ist. Während sowohl Kirby als auch LaBeouf, so gut sie spielen, mehr wie typisch eindimensionale Hollywood-Vorstellungen von realen Personen erscheinen. In vieler Hinsicht wirkt Pieces of a Woman wie ein Independent- bzw. Arthouse-Verwandter der üblichen Oscar-Bait Werke.
Regie: Kornél Mundruczó, Drehbuch: Kata Wéber, Darsteller: Vanessa Kirby, Shia LaBeouf, Ellen Burstyn, Iliza Shlesinger, Benny Safdie, Filmlänge: 126 Minuten, Netflix Release: 07.01.2021