Das Osterman Weekend
Das Osterman Weekend war der letzte Spielfilm von Sam Peckinpah und zeigt leider nicht mehr viel seines einstigen Könnens, er wirkt müde und ausgelaugt.
Der Journalist Tanner (Rutger Hauer) trifft sich jedes Jahr mit seinen Freunden Bernard Osterman (Craig T. Nelson), Richard Tremayne (Dennis Hopper), Joseph Cardone (Chris Sarandon) und ihren Familien zum “Osterman Weekend”. Kurz davor wird Tanner vom CIA-Agenten Fassett (John Hurt) angesprochen und darüber informiert, dass seine Freunde unter Spionageverdacht stehen. Die CIA will das Treffen observieren. Bereits von Anfang an steht das Wochenende unter einem schlechten Stern und die Spannung spitzt sich zu, als Fassett und seine Operation enttarnt wird und dieser Tanner liquidieren will.
Das Osterman Weekend basiert auf einem Roman von Robert Ludlum, der später vor allem durch die Verfilmung seiner Jason Bourne-Reihe einem großen Publikum bekannt wurde. Eigentlich ist der Autor für seine durchaus spannenden Werke bekannt und auch Das Osterman Weekend ist von seiner Prämisse eine interessante Variante eines Spionagethrillers, der vor allem aufzeigt welche manipulativen Möglichkeiten (damals) moderne Medien besitzen. Obwohl Peckinpah auch nicht mit seinen gewohnten Actionszenen spart, kommt im Film dennoch kaum Spannung auf. Es dauert viel zu lange, bis die Handlung in die Gänge kommt. Die Inszenierung und die Figuren sind kalt und erzeugen kaum Empathie.
Peckinpah versucht zwar ein doppelbödiges, paranoides Spionagedrama zu erzeugen, doch im Vergleich zu späteren Werken wie Dame, König, As, Spion und A Most Wanted Man fehlt es dem Film an Spannung. Dies ist vielleicht eines der deutlichsten Zeichen, dass Peckinpah bereits vor Das Osterman Weekend am Ende war, denn einen Mangel an Spannung konnte man seinen Filmen bisher nie vorwerfen. Das Osterman Weekend ist mit Abstand das schwächste Werk von Sam Peckinpah und auch wenn es Dank den durchwegs hervorragenden Schauspielern zumindest interessant ist, bleibt von Peckinpahs sonst so stilsicherer Handschrift und eindringlichen Thematiken nichts übrig. Die wenigsten Filmemacher schaffen es, sich mit einem Meisterwerk zu verabschieden, Peckinpah bildet da keine Ausnahme. Aber zum Glück bleiben seine großartigen Filme ohnehin stärker im Gedächtnis haften.
Regie: Sam Peckinpah, Drehbuch: Alan Sharp, Ian Masters, basierend auf dem Roman von Robert Ludlum, Darsteller: Rutger Hauer, John Hurt, Craig T. Nelson, Dennis Hopper, Chris Sarandon, Meg Foster, Burt Lancester, Filmlänge: 103 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 23.02.2005